20 Tonnen Schwemmgut
Landwirte beim Frühjahrsputz am Rhein

Schwemmgut am Rhein bei Wesel. | Foto: Ingo Hülser
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In den letzten Wochen war bei den Landwirten auf den Rheinvorlandflächen „Frühjahrsputz“ angesagt. Das jährliche Winterhochwasser schwemmt ungeheure Mengen an Schwemmgut an, welches auf den Weideflächen verbleibt.

Die Grünlandflächen und Deiche am Rhein erfüllen bedeutende Aufgaben. Sie sind zum einen wichtiger Teil des Hochwasserschutzes und bieten gleichzeitig für eine Vielzahl von Insekten und Vögeln einen wertvollen und schützenswerten Lebensraum. Der Weidehaltung kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn durch die extensive Beweidung durch Kleinwiederkäuer, wie Schafen, wird Deichschutz betrieben. Mit den großen Wiederkäuern, den Rindern, werden Naturschutzbelange gefördert. Um die Grünlandflächen für die anstehende Weidesaison vorzubereiten ist es notwendig, das angefallene Schwemmgut fachgerecht zu entfernen.

Erhebliche Mengen an Müll

Nach Angaben von Landwirt Ingo Hülser aus Voerde, fallen pro Kilometer Rheinufer ca. 20 Tonnen Schwemmgut an. Überwiegend besteht das durchmischte Schwemmgut aus organischem Material, wie Totholz, Ästen und Schilf. Jedoch befinden sich auch erhebliche Mengen von Müll und anderem Unrat auf den Weideflächen wie Plastikflaschen, Aluminiumdosen und Glas, die u.a. zu ernsthaften Problemen bei Weidetieren führen können. Der Arbeitsaufwand bei der Beseitigung des Schwemmgutes ist hoch und kann mehrere Tage andauern. Insbesondere das Zusammentragen des Schwemmgutes ist mit einem hohen Arbeits- und Maschinenaufwand der Landwirte verbunden, der einen gesellschaftlichen Beitrag zum Deichschutz leistet und gleichzeitig der Bevölkerung dient.

Die Städte und Gemeinden kommen für die Entsorgungskosten des Schwemmgutes auf, indem sie beispielsweise Sammelstelle einrichten oder Abfallcontainer zur Verfügung stellen und diese anschließend fachgerecht entsorgen.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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