Ein Künstlerportrait mit persönlichem Interview
„Ich brauche mehr Glanz ääääh Glang in meinem Leben“ – Magie, made in Wesel – Vom Hobby zur Berufung
„Was machst du eigentlich beruflich, Holger?“ „Ooch, ich stehe gerne auf der Bühne, lese Gedanken, treffe Vorhersagen und übertrage auch schon mal den einen oder anderen Gedanken von Zuschauer zu Zuschauer."
Meine erste Begegnung mit dem Weseler Mentalisten Holger Glang war eher nüchterner Natur und hatte wenig "magisches": Wir whatsappten und telefonierten ein paar Mal miteinander, um eine im SCALA Kulturspielhaus geplante Veranstaltung abzusprechen, für die ich den Text formulieren und das Poster erstellen sollte.
Da war er mir sofort sympathisch, aber das erlebt man ja immer wieder: Manchmal reicht eine Stimme und die Art und Weise WIE jemand spricht aus, um ihn zu mögen. Bei unserer ersten realen Begegnung dann, als ich den SCALA Saal am Veranstaltungsabend betrat, kam Holger laut „Ach, da ist ja die Heike“ rufend mit einem breitem Lachen auf mich zu.
Beim ersten Handschlag zersprang das Eis mit einem lauten Knall und seitdem scheint immer die Sonne, wenn wir uns begegnen. Keine Chance für frostige Stimmung oder unterkühlte Gefühle und just heute Morgen treffen wir uns rein zufällig in Wesel in der Innenstadt, halten ein plauschiges Schwätzchen und ich gehe danach beschwingt und glückseelig zur Arbeit.
Kennt ihr das?! Es begegnen einem im Leben ja immer die unterschiedlichsten Menschen, sie kommen und gehen und bei manchen wünscht du dir sofort, dass sie für immer in deinem Leben verweilen. Sie umgibt so ein leichter Glanz und etwas feinsinniges, geradezu magisches. Es sind die Menschen, die dich glücklich machen, die es dir ermöglichen zu fliegen und zu leuchten und du hoffst, dass ein wenig von ihrem Glanz auf dich überspringt, wenn du in ihrer Nähe bist.
Holger ist so ein Mensch. Im „wirklichen Leben“ im Vertrieb tätig, lebt er seine Passion in „Der anderen Welt“ – der Mentalmagie aus.
"Schon seit meiner Kindheit hat mich die Zauberei beeindruckt und vor einigen Jahren habe ich meine Leidenschaft für die Mentalmagie entdeckt. Das Unmögliche möglich zu machen und die Gesetze der Natur auszuhebeln, hat mich schon immer fasziniert“, beschreibt Holger und hat mit seiner Leidenschaft und seinen Fähigkeiten ein sehr unterhaltsames Bühnenprogramm zusammengestellt, wo er mit Spielen, Experimenten und vor allem mit viel Spaß die Menschen für einen Abend in eine andere Welt entführt.
Er liest die Gedanken von Zuschauern, überträgt Gefühle und macht die Zuschauer selber zu Zauberern.
Er erkennt allein am Duft einer Blume, deren Blumenfarbe. Glaubt Antworten zu kennen, die jemand aus dem Publikum geben wird und kann den Charakter eines Menschen beschreiben, der gar nicht anwesend ist, sondern sich nur im Kopf eines Zuschauers befindet. Das Publikum, das hautnah unerklärliche und unmögliche Phänomene erlebt, nimmt eine wichtige Rolle in der Show ein, denn mit seinen Reaktionen und Antworten gestaltet das Publikum die Show und deren Verlauf aktiv mit. Somit verläuft jeder Abend immer ein wenig anders.
Es ist die Welt der Gedanken, Sinne und Emotionen, in die der Mentalist Holger Glang sein Publikum auf lockere und magische Weise mitnimmt und auch ich konnte mich schon selbst mehrfach von seinem Können im SCALA Kulturspielhaus überzeugen und bin jedes Mal aufs Neue verblüfft, denn der feste Vorsatz DIESMAL den „Trick“ zu durchschauen, scheitert leider immer wieder.
Auch auf leicht listiges Nachfragen meinerseits, mich doch mal ein wenig „hinter den Vorhang“ schauen zu lassen, gibt es keine erklärende Antworten, denn ob es sich bei seiner Show allein um Gauklerei handelt oder doch übersinnliche Fähigkeiten mit dabei sind, verrät er nicht.
By the way: Den Mentalisten Holger Glang kann man buchen, für eine Bühnenshow, für Geburtstage, Hochzeiten, Firmenfeiern, Galas oder was auch immer. Holger schneidet sein Unterhaltungsprogramm auf eure Zeit- und Budgetvorstellungen zu und verspricht einen kurzweiligen Abend (ab 12 Jahren).
Ich für meine Teil kann nur sagen: Jeder sollte sich etwas Glanz (Glang) in sein Leben holen, denn ein paar magische Momente, die kann der Mensch doch immer gut gebrauchen, oder!?
Zum Abschluss beantwortet Holger noch ein paar persönliche Fragen:
"Wie ich zur Zauberei kam? Ich weiß, ich war 7 Jahre alt, als ich zum ersten Mal einen Zauberer im Fernsehen sah. Wer es gewesen ist, weiß ich leider nicht mehr. Aber ich kann mich daran noch sehr gut erinnern, als ob es erst vor Kurzem gewesen wäre. Es war ein klassischer Zauberer der 70-iger Jahre. Er präsentierte eine Schwebenummer, das heißt eine Kugel schwebte von einer Seite zur anderen Seite der Bühne und kam dann auf den Zauberer zugeflogen. Dazu lief das Lied „La mer“ von Charles Trenet.
Danach war mir klar, ich wollte einen Zauberkasten haben.
Den bekam ich auch! Und mein erster Auftritt als Zauberer war als 8 Jähriger in meiner Grundschule vor meinen Klassenkameraden. Dort ließ ich einen Zauberstab erscheinen und zeigte einen Kartentrick vor.
In der Pubertät ließ ich die Zauberei liegen, da mich Musik und Musik machen mehr interessierte. Dies habe ich auch bis zum meinen 32igsten Lebensjahr gemacht und in Punk-Rock und Crossover-Bands gespielt. Gesang, wenn man es so nennen kann und Gitarre.
Erst mit Mitte Vierzig entdeckten ich dann erneut mein Interesse für die Zauberei. Ich weiß nicht genau, was der Auslöser dafür war, dass ich mich auf einmal wieder der Magie zugewandt habe. Aber ich denke mir, dass es die Lust war auf einer Bühne zu stehen und Menschen zum Staunen zu bringen und sie zu unterhalten. Ich glaube man nennt das Phänomen „Bühnensucht“.
Während ich als Kind und Jugendlicher noch klassische Zauberei machte, entdeckte ich als Erwachsener meine Leidenschaft zur Mentalmagie. Also die Kunst des Gedankenlesen. Menschen und ihrer Reaktionen haben mich schon immer fasziniert. Menschen zu beobachten, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten, ihre Körpersprache zu analysieren und Rückschlüsse zu ziehen warum sie sich so verhalten, finde ich einfach spannend.
Und diese Eigenschaften, heute sagt man wohl skills dazu, sind extrem wichtig für die Mentalmagie. Also die Gedanken und das Empfinden von Menschen zu lesen und ihr Verhalten oder ihre Entscheidungen entsprechend vorherzusagen.
Warum ich jetzt mit Anfang 50 neu starten möchte? Manchmal passieren Dinge im Leben, die das Leben von heute auf morgen verändern. Man kommt ans Nachdenken und sagt sich, „war das schon alles?“. Ich hatte einen guten Job als Vertriebsleiter, konnte gestalten und walten, aber irgendetwas fehlte.
Selbständigkeit war bei immer ein Thema. Endlich komplett frei gestalten zu können und alle Fehler und Erfolge sind meins.
Und so habe ich entschieden, mein Hobby zu professionalisieren.
Meine Vertriebserfahrungen kommen mir dabei zu Gute. Denn Veranstalter kommen nicht auf einen zu, man muss seine öffentlichen Auftritte oft selber akquirieren (ich zumindest, da ich noch keine Agentur habe, die mich vertritt). Und dies gelingt ganz gut.
Was hat das SCALA Kulturspielhaus damit zu tun? Im SCALA bekam ich die Möglichkeit mich und meine Kunststücke bei der Offenen Bühne auszuprobieren. Dies machte enormen Spaß und das Publikum war erstaunt über das, was ich machte. Danach stand fest, ich bleibe weiter am Ball und mache weiter.
Da ich auch gerne Shows und Veranstaltungen konzipiere und entwickle, war es einfach genial, dass mir Karin Nienhaus die Möglichkeit gab, die Magic Battle Show im SCALA aufzuführen. Eine Show, die ein neues Konzept hatte und direkt vom Weseler Publikum angenommen wurde. Ein ausverkauftes SCALA und das bei der Erstveranstaltung! Ich war mächtig stolz auf diesen Erfolg.
Zurzeit bin ich mit meiner abendfüllenden Show „Die andere Welt“ in NRW unterwegs. Im Februar hatte ich dann auch die Gelegenheit, die Show im Kleinen Salon in Wesel zu spielen und am 19. Oktober kann man mich auch wieder mit einem kleinen Programmauszug bei der „Zaubershow der Andersartigen & Friends“ im SCALA Kulturspielhaus.
Sagt man etwas Bestimmtes, wenn man Zauberei oder Mentalisten Glück zum Auftritt wünscht? Also wie beim Skifahren "Hals und Beinbruch"? Nein, dass gibt es nicht! Man wünscht dem Anderen Glück, in dem man ihm andeutungsweise über die Schulter spukt und toi, toi, toi sagt. Wichtig ist dabei aber eins: Derjenige, dem Glück gewünscht worden ist, darf sich nicht dafür bedanken, sonst bringt es Unglück..."
Da fällt mir Johann Wolfgang von Goethe ein: "Der Aberglaube ist die Poesie des Lebens; deswegen schadet's dem Dichter nicht, abergläubisch zu sein."
... und dem Mentalisten / Zauberer anscheinend auch nicht.
Infos und Auftrittsdaten unter: www.mentalist-holger-glang.de
Ticketlink für die Zaubershow am 19.10.2019 im SCALA Kulturspielhaus:
https://www.eventim-light.com/de/a/55edf428e4b0e20c9466e5bd/e/5c9a12c25d15420001fe3dd1?lang=de
Autor:Heike Mühlen aus Wesel |
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