Titel erneuert
Hansestadt erneut Fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt
Seit 1993 existiert die „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.“ Um Mitglied in dieser Gemeinschaft zu werden, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein.
Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist das kontinuierliche Bemühen des potentiellen Mitgliedes, durch Investitionen in den Rad- und Fußgängerverkehr dessen Stellenwert zu erhöhen. Die Hansestadt Wesel gehört seit 1995 zu diesem Kreis und trägt somit den Titel, „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“, der auf Antrag und nach Überprüfung der entsprechenden Kriterien für die Dauer von sieben Jahren verliehen wird.
Alle sieben Jahre ein neuer Antrag
Wer weiter dazugehören will, muss nach Ablauf dieser sieben Jahre einen erneuten Antrag stellen. „Die Zugehörigkeit wird nicht automatisch verlängert“, so Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Vielmehr werde auch beim Folgeantrag genauestens überprüft und ermittelt, ob die geforderte Kontinuität vorhanden ist. „Allein der Anteil des Fahrradverkehrs am Transportaufkommen beträgt in unserer Stadt 28 % und wir arbeiten mit vielen Maßnahmen kontinuierlich daran, diesen weiter zu steigern“, resümiert Westkamp. Dazu gehörten der Ausbau der Infrastruktur, wie neue Radwege, das neue Bike-Hostel am Bahnhof, viele neue Fahrradbügel im Stadtgebiet, der Fahrrad Aktionstag, entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Fahrradstadtpläne für bestimmte Benutzergruppen. Der Fahrradklima-Test des ADFC, bei dem Radfahrer und Radfahrerinnen in einer Umfrage die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt bewerteten, bescheinige der Kreisstadt seit vielen Jahren die Zugehörigkeit zu den fünf fahrradfreundlichsten Städten Deutschlands. Hier hätten sich 2020 bundesweit immerhin 230000 Bürgerinnen und Bürger beteiligt.
„Der Titel ist kein Selbstläufer“, betont auch Michael Blaess, der Fahrradbeauftragte der Stadt, „sondern vielmehr das Ergebnis jahrelanger Arbeit“. Beurteilt wurden aufgrund des im März gestellten Antrages auf Verlängerung sowohl die kommunale Verkehrspolitik, die Nahmobilität, das Controlling darüber, wie man die gesteckten Ziele erreichen will als auch die entsprechenden Projekte der letzten sieben Jahre. Dass die Verlängerung des Titels ernstgenommen werde, zeige die Tatsache, dass er für einige Kommunen unter Auflagen verlängert werde. Einer Stadt sei die Verlängerung sogar abgeschlagen worden.
Für die Stadt bares Geld wert
Das war bei der Stadt Wesel freilich nicht der Fall. Im Gegenteil, bei der Preisverleihung am 02. Dezember in Krefeld sei die Kommune für ihre kontinuierliche Arbeit gelobt worden und habe für die Umsetzung die Note „Gut“ erhalten, berichtete Blaess, der die Urkunde entgegennehmen durfte. Die Zugehörigkeit zum Arbeitskreis ebne den Teilnehmern auch den Weg zu besonderen, die Mobilität betreffenden Fördertöpfen. „Die Urkunde ist für die Stadt also bares Geld wert“, folgert der Fahrradbeauftragte. „Deshalb bemühen wir uns weiter, immer auf dem aktuellsten Stand zu sein und die Zeichen der Zeit wahrzunehmen“, ergänzte die Bürgermeisterin. Außerdem diene man damit dem Klima sowie der Umwelt. So werde man bei der Straßenplanung noch mehr Menschen ins Boot holen, die Erweiterung des Angebotes an Fahrradstraßen und innerstädtischen Radschnellwegen prüfen und zusätzliche Sharing Angebote schaffen. Zu diesem Zweck habe man ein Ingenieurbüro mit der Erhebung und Realisierung beauftragt.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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