Fröhliche Friedwaldgräber, oder: Bitte bloß keine Spießbürgerruhestätte!

Wesel hat ja kürzlich seinen nagelneuen Ereigniswald bekommen. Natürlich eher zwangsläufig, weil zuvor reihenweise Pappeln und andere Bäume aus Altersgründen abgeholzt werden mussten. Und so lässt wieder mal eine Kommune am Niederrhein die Chance ungenutzt, ihren Bürgern eine letzte Ruhestätte am Busen von Mutter Natur anzubieten.

Ja, so ein Friedwald, das ist eine tolle Sache! Urne am Stammende eingraben, kleines Messing-Schild mit dem Namen des Verstorbenen drangenagelt - fertig!
Kein blödes Blätterkratzen mehr für die Hinterbliebenen, kein Neubesatz nach pflanzlichen Abgängen, kein Gießen im Sommer, kein Ärger über Maulwurfhügel und Kaninchenlöcher!

Leider bietet sich auch in meiner Heimatstadt Hamminkeln nicht diese wunderbare Möglichkeit des posthumen Wohnens. Kann es denn sein, dass Menkeln ausnahmslos aus Spießbürgern besteht, die ihren letzten Gang ausschließlich in sündhaft teurer, blumenkranzgeschmückter deutscher Eiche antreten wollen?!
Ich hoffe auf progressive Rats- und Kirchenleute!

Und welche Art Beerdigung bevorzugen Sie?

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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