"Neue Regeln, wenig Kinder, Notgruppen, separierte Kinder – sowas hat es so noch nicht gegeben."
"Fast unheimliche Stille" in zehn KiTas der Kirchengemeinde St. Nikolaus Wesel
"In den zehn Kindertagesstätten der katholischen Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Wesel herrscht seit nun fast acht Wochen ein so ruhiger Zustand, den es sonst nicht mal in den Ferien gibt. Es ist still geworden, so still, dass es für einen Kindergarten schon fast unheimlich ist.", schreibt Sarah Rochel, die Einrichtungsleitung der KiTa Bislich, in Zusammenarbeit mit der Verbundleitung Sandra Gerdes und den beiden KiTa Verbünden Wesel.
"Neue Regeln, wenig Kinder, Notgruppen, separierte Kinder – sowas hat es so noch nicht gegeben.", heißt es weiter. Die Kinder der katholischen KiTa Wesel Bislich vermissen ihre Freunde. „Wann kommt endlich meine Freundin J. wieder?“, fragt ein Mädchen der Einrichtung die Erzieherin.
„Corona“ – das Thema Nummer 1 in allen KiTas.
Thema "Corona" mit Kindern besprechen
„Wir haben mit den Kindern das Thema ausgiebig besprochen, haben ihnen anhand von Bildern und Geschichten versucht, das Virus, die Ausbreitung und die Risiken zu erklären“, erzählt eine Erzieherin aus der KiTa Wesel Bislich. „Natürlich bekommen die Kinder mit, dass es anders ist als sonst. Wir gehen häufiger Hände waschen, es sind nur kleine Kindergruppen da, wir benutzen die Räume nicht wie gewohnt und auch gibt es Mitarbeiter, die auf Grund zu hohem Risiko momentan wenig bis gar nicht arbeiten.“
„Wir sind auf alles vorbereitet“
In allen zehn KiTas ist das Personal auf's Minimum heruntergefahren. Für die Kinder ein ungewohnter Zustand. Das Personal wechselt sich ab, sodass die Ansteckungsgefahr reduziert wird. Die Mitarbeiter müssen in der Zeit besonders flexibel sein.
In den meisten KiTas sind momentan wenig Kinder betreut. Die Spitze der Betreuungszahlen lag bisher bei 12 Kindern. Im Durchschnitt sind es drei bis acht Kinder, die die Einrichtungen zu unterschiedlichen Tagen und Zeiten besuchen. „Wir sind auf alles vorbereitet“, sagt die Verbundleitung Maria Heynen.
"Die zwei Verbundleitungen der Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Wesel leisten große Arbeit. Sie sind Ansprechpartner für Mitarbeiter und Eltern. Sie müssen den Überblick behalten, bei allen Veränderungen tätig werden, Informationen weiterleiten und Konzepte entwickeln.", heißt es seitens Sarah Rochel, der Einrichtungsleitung KiTa Bislich.
Gute Zusammenarbeit
Sandra Gerdes steht als neue Verbundleitung vor diesen Herausforderungen: „Die Corona-Krise fordert uns alle und mich besonders, es ist eine herausfordernde Zeit. Ich bin froh, dass die KiTa Verbünde und alle Mitarbeiter so gut zusammenarbeiten, es funktioniert wirklich und ist bewundernswert.“
„Wir fahren auf Sicht“
Der leitende Pfarrer von Sankt Nikolaus Wesel Stefan Sühling sagt ganz klar:c – dies beschreibt exakt den Zustand, in dem wir uns derzeit befinden. Es ist nichts planbar, wenn wir in die Zukunft schauen, dann kann dies immer nur einen kurzen Zeitraum betreffen.
Mit Familien in Kontakt bleiben
Um mit den Familien in Kontakt zu bleiben, verschicken die KiTas regelmäßig E-Mails mit Informationen an die Eltern, mit Spielimpulsen für zu Hause, Bastelanleitungen oder sonstige kleine Aufmerksamkeiten. Es werden Telefonate geführt, gefragt „wie es geht“ und sich ausgetauscht.
Viele Familien lassen sich großartige Sachen für die KiTas einfallen, in der KiTa Schepersfeld entsteht eine Schlange mit Steinen, die die Kinder mit ihren Familien zum Kindergarten bringen.
Die KiTa Bislich hat auch schon einige Steine erhalten und Regenbögen, die die Kinder gemalt haben.
Die Regenbogenaktion findet sich bei einigen KiTas wieder.
Die KiTa Antonistraße hat bunte Briefe verschickt und erhalten.
Die KiTa Blumenkamp hat eine Osterkation gestartet, während der die Kinder ein bemaltes Osterei in den Busch hängen konnten.
In der KiTa Fusternberg findet man bunt bemalte Eier an den Fenstern des Einganges.
In der KiTa Feldmark ist ein Ostergruß der Mitarbeiterinnen entstanden, und zwischendurch kommt „Corina“ vorbei und erklärt den Kindern etwas zum Thema Corona.
Die KiTas grüßen ihre Geburtstagskinder zu Hause mit Anrufen oder Geburtstagsgrußkarten.
Ein Stück Normalität und Sicherheit
„Wenn Corona vorbei ist“ – wie oft haben die Kinder in der letzten Zeit diesen Satz hören müssen. Dies ist ein Wunsch, den wir alle gemeinsam teilen. Und um unsere positive Einstellung vor allem an unsere Kinder, die unsere Notbetreuung besuchen weiter zu geben, möchten wir wenigstens in unseren KiTas ein Stück Normalität und Sicherheit zurückgeben, auch wenn die Welt sich da draußen gerade nicht so dreht, wie wir es gewohnt sind.
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.