50 Jahre Drogenberatung Wesel
Der Verein entstand aus Sorge betroffener Eltern
Betroffene Eltern Drogen konsumierender Kinder in Wesel initiierten im Jahr 1972 die Gründung des Vereins „Information und Hilfe in Drogenfragen e.V.“, der bei seiner Gründung 70 ehrenamtliche Mitglieder zählte. „Das vordringliche Ziel“, so die stellvertretende Leitung der Drogenberatungsstelle, Barbara Lübbehusen, „war und ist, Betroffene in ein normales Leben zurückzuführen“.
Das erste Domizil des Vereins befand sich in der frisch renovierten Zitadelle, in der im Jahr darauf eine Drogenberatungsstelle eingerichtet wurde. Wurden die Kosten anfangs vom Kreis Wesel übernommen, so gingen diese ab 1978 in die Zuständigkeit der Stadt Wesel über, die 1990 als freiwillige Leistung dazu die Stelle eines Streetworkers schuf. 1990 zog der Verein mit der Beratungsstelle um und entwickelte sich in seinen Angeboten ständig entsprechend der aktuellen Bedarfe weiter. So wurde eine Anlaufstelle mit Kontaktladen geschaffen. Hier konnten die Klienten duschen sowie ihre Wäsche waschen und trocknen, ihre gebrauchten Spritzen tauschen und vieles mehr. Ab 1996 rückten die Kinder der Klienten/innen erstmals mehr in den Focus des Vereins und mit der Schaffung einer ABM Stelle für die Belange von Frauen und Kindern beschritt dieser ab 1999 den Weg in die familienorientierte Suchthilfe. Der Kontaktladen schloss im Jahr 2010, nachdem 15 Stunden der halben Kontaktladenstelle in den Dienst der Arbeit mit den Kindern (Fitkids) gestellt worden waren. Diese wurde zum erheblichen Bestandteil des Vereins und das Konzept von vielen anderen Drogenhilfeträgern übernommen. Ferienfreizeiten, Ausflüge, Weihnachtsfeiern und andere gemeinsame Unternehmungen haben im Verein mittlerweile lange Tradition. Eine breite Akzeptanz bestand von vornherein bei den Weseler Bürgern und die Spendenbereitschaft war groß. „So gehen die Einnahmen aus einem jährlich extra veranstalteten Benefizkonzert als Spende an den Verein“, weiß die erste Vorsitzende Birgit George zu berichten.
Sucht hat immer eine Geschichte
Mit einer Feierstunde für geladene Gäste im Weseler Welcome Hotel beginnen am 24. August unter dem Motto „Sucht hat immer eine Geschichte“ die bis zum 03. September andauernden Aktionstage. Diese werden durch mehrtägige und einzelne Veranstaltungen geprägt. Dazu gehören gemeinsame Ausflüge, Lesungen und andere Events. Besonders genannt sei das Benefizkonzert der Chorgemeinschaft Aggiornamento, welches am 28. August um 18 Uhr in der Martinikirche Wesel stattfindet. Der 25. August steht im Zeichen der Fitkids. An diesem Tag wird es am Welcome Hotel eine Fitkids Roadshow geben, einen Fachtag für Fachkräfte in der Sucht-, Gesundheits- und Jugendhilfe. „Wir sind sehr stolz auf das Programm“, resümiert Sandra Groß, Leiterin und Koordinatorin des Fitkids Programms, „das wir nur unter der Mitwirkung von vielen Fitkids Standorten und den Fachstellen der Sucht Kooperation NRW zusammenstellen konnten“.
Das genaue Programm der Aktionstage kann der Homepage des Vereins unter https://www.drogenberatung-wesel.de/drogenberatung-wesel-2.html#top entnommen werden.
Die weiteren Pläne des Vereins bestehen in der Vergrößerung des Gruppenangebotes für die Fitkids bei Bedarf. So wurde die Kindergruppe bereits um einige Achtjährige, die „Mini Fitkids“, erweitert. Auf Dauer ist geplant, die Kindergruppe weiter zu verjüngen. Gleichzeitig wird die Drogenberatungsstelle weiter zu einem familienorientierten Suchthilfezentrum ausgebaut.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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