Ein musikalisches Highlight zum Chorjubiläum und zur Verabschiedung der Chorleiterin
Zum 20-jährigen Bestehen singt der Niederrheinische Kammerchor am 22. März in Wesel das Brahms-Requiem
Zum 20-jährigen Bestehen führt der Niederrheinische Kammerchor am 22.3. um 18 Uhr in der Martinikirche in Wesel eines der anspruchsvollsten Schlüsselwerke der Oratoriengeschichte auf: das Brahms-Requiem. Und zwar in der Fassung mit Doppelklavier und Pauke, die gegenüber der Orchesterfassung für den Chor mehr Raum für die Klangentfaltung bietet. Zudem bringt der Chor mit dieser Version und dem Engagement von Prof. Stephan Görg als Pianisten gerne seine lange Verbundenheit zu ihm als Begründer des Chores zum Ausdruck. Den zweiten Flügel spielt die renommierte Pianistin Megumi Hashiba und für die Pauken ist Leo Bögeholz Gründer zuständig. Als Solisten wirken Erik Sohn (Bass) und Franziska Heidemann (Sopran) und Kelley Marie Sundin (Mezzosopran) mit. Außerdem werden "Vier ernste Gesänge, op.121" von Brahms aufgeführt. Das Jubiläumskonzert ist gleichzeitig das Abschiedskonzert für die bisherige Chorleiterin Kelley Marie Sundin. Karten sind dazu im Vorverkauf bei den Buchhandlungen der Mayerschen und Korn in der Weseler City sowie bei den Chormitgliedern zum Preis von 18 Euro (Schüler und Studenten 12 Euro; Kinder bis 14 Jahre frei) erhältlich.
Zu den Werken:
Sein "Deutsches Requiem" schuf Johannes Brahms von 1865 bis 1868 nicht, wie bislang üblich, als eine Vertonung der feststehenden Texte der Totenliturgie, sondern eher als eine Abfolge von Motetten, denen er biblische Texte zu Grunde legte. Thematisiert wird darin weniger das Totengedenken als der in der christlichen Botschaft begründete Trost für die Hinterbliebenen. Clara Schumann empfand das Wrk als "ein ganz gewaltiges Stück." Sie fügte hinzu: "Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend." Das Werk, ursprünglich für Sopran- und Bariton-Solo, Chor und Orchester komponiert, kommt in der Fassung für zwei Klaviere und Pauken zur Aufführung.
Am Ende seines Lebens griff Brahms 1896 in den "Vier ernsten Gesängen" für Bariton und Klavier das Anliegen es Requiems nochmals auf. Wieder sind es alt- und neutestamentliche Texte, die im Angesicht von Vergänglichkeit und Tod den Glauben, die Hoffnung und die Liebe entgegenhalten wollen. Dabei dachte Brahms wohl weniger an sein eigenes Schicksal als an den absehbaren Tod der von ihm allzeit verehrten Clara Schumann.
Autor:Albrecht Holthuis aus Wesel |
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