Weseler Schätze auf Reisen

Einer der sogenannten "Geusenbecher", den die Stadt Wesel 1578 von flämischen und wallonischen Glaubensflüchtlingen erhielt - als Dank für die Aufnahme und Gewährung von Asyl. Eingraviert wurde der Ehrenname der Stadt Wesel „vesalia hospitalis – gastfreundliches Wesel“. | Foto: privat
  • Einer der sogenannten "Geusenbecher", den die Stadt Wesel 1578 von flämischen und wallonischen Glaubensflüchtlingen erhielt - als Dank für die Aufnahme und Gewährung von Asyl. Eingraviert wurde der Ehrenname der Stadt Wesel „vesalia hospitalis – gastfreundliches Wesel“.
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Wesel. In der Schatzkammer des Städtischen Museums am Kornmarkt sind sie üblicherweise zu sehen, jetzt aber in Essen, Berlin und bis vor kurzem in Brügge: Wesels bedeutendste Kunstschätze.

Im Essener Ruhr Museum und im Deutschen Historischen Museum in Berlin werden bald die beiden Silberpokale der Stadt Wesel zu sehen sein, die sogenannten "Geusenbecher".
Diese Prunkpokale erhielt die Stadt Wesel 1578 von flämischen und wallonischen Glaubensflüchtlingen als Dank für die Aufnahme und Gewährung von Asyl. Eingraviert wurde der Ehrenname der Stadt Wesel „vesalia hospitalis – gastfreundliches Wesel“.
Die Geusenbecher werden als Zeichen des religiösen Wandels im 16. Jahrhundert bei zwei sehr bedeutenden Ausstellungen zur Erinnerung an die Reformation vor 500 Jahren ausgestellt:

Ausstellungen zur Erinnerung an die Reformation vor 500 Jahren

Bis zum 31. Oktober 2017 ist der Pokal der flämischen Flüchtlinge im Rahmen der Ausstellung „Der geteilte Himmel – Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ im Ruhr Museum in Essen zu sehen. Die Ausstellung erzählt, wie die Reformation vor 500 Jahren an den Rhein und die Ruhr kam und wie sich das religiöse Leben bis zu den heutigen fast 250 Glaubensgemeinschaften entwickelte. Eröffnet wurde die Ausstellung am Sonntag (2. April) unter anderem im Beisein der Staatministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, und fast 1.000 Gästen auf der Zeche Zollverein.

"Besonders bemerkenswert aus Weseler Sicht ist, dass bei den Einladungen zur Ausstellungseröffnung, den Programme und alle anderen Flyer dieser Ausstellung ein Foto des Weseler Silberpokals auf der Vorderseite zu sehen ist!", so die Kulturbeauftragte der Stadt Wesel, Heike Kemper.

12. April bis 5. November in Berlin

Vom 12. April bis zum 5. November 2017 ist der Pokal der Wallonen im Deutschen Historischen Museum in Berlin (Gropiusbau) zu bewundern. Die Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ wird in Anwesenheit des Bundespräsidenten eröffnet. Diese Ausstellung erzählt mit Exponaten aus Europa, Tansania, Korea und Nordamerika die globale Geschichte von Wirkung und Wechselwirkung der Reformation.

Derick Baegerts „Eidesleistung“ zurück in Wesel

In das städtische Museum am Kornmarkt ist das bedeutendste Kunstwerk der Stadt Wesel, die „Eidesleistung“ von Derick Baegert zurückgekehrt. Das Gemälde aus dem Jahr 1493/94 war zu einer gut besuchten Ausstellung „Drei Jahrhunderte Recht in der Kunst“ an das Groeningemuseum in Brügge (Belgien) ausgeliehen worden.
Die „Eidesleistung“ wurde vom damals mächtigen Weseler Magistrat in Auftrag gegeben und hing viele Jahrhunderte im Rathaus am Großen Markt. Es zeigt eine der wenigen weltlichen Gerichtsszenen aus dem 15. Jahrhundert, in dem religiöse Darstellung üblich waren.
„Wir freuen uns, dass die „Eidesleistung“ zum ersten Mal seit vielen Jahren für diese außerordentlich bedeutende Ausstellung ausgeliehen wurde und inzwischen wohlbehalten zurückgekehrt ist.“, freut sich Heike Kemper, die Kulturbeauftragte der Stadt Wesel.

Neben der „Eidesleistung“ sind auch andere Kunstschätze der Stadt Wesel, wie z.B. mittelalterliche Tafelmalereien und Weseler Silber in der Schatzkammer im Centrum zu sehen. Und zwar während der Öffnungszeiten:

Während der Wechselausstellungen (bis 15. April 2017 und wieder ab 28. Mai 2017): Dienstag bis Freitag (10.30 bis 18.30 Uhr), Samstag 10 bis 13 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr. Sonst nach Vereinbarung unter Telefon 0281/203-2350. Der Eintritt ist frei!

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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