WESELER PROBIERT DAS WASTECOOKING IN SALZBURG

Der Weseler Horst Kupfer (vorn) im Café Tomaselli.
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  • Der Weseler Horst Kupfer (vorn) im Café Tomaselli.
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Das bekannteste Café der Stadt ist das Tomaselli in Salzburg am Alten Markt. Glücklich kann sich der schätzen, der einen Platz ergattern kann. Um so größer war die Freude als mein Freund und Mitreisender Horst Kupfer aus Wesel Platz an einem Tisch in der ersten Reihe erwischte. Von hier konnte man gut die flanierenden Menschen bei einem Kaffee oder Bier beobachten. Die Fiaker kreisten um den Florianbrunnen bis sich eine kleine Schar junger Leute an dem Brunnen versammelte. Ein Banner wurde entrollt, eine kleine mobile Kochstelle eingerichtet und nun waren nicht nur wir begierig zu erfahren, was sich hier abspielte. Das entrollte Banner verhieß schon etwas mehr zu erfahren. Mich hielt es nicht mehr auf meinem begehrten Sitz, denn ich wollte mehr über diese Aktion erfahren. Kameras des ORF und der verantwortlichen der waste cooking Organisation bauten sich mit ihren Richtmikrofonen auf. Schon hatte ich ein Mikrofon des ORF von einer jungen Redakteurin vorgehalten bekommen. Gefragt wurde ich, ob ich mir unter diesem Happening der waste cooking etwas vorstellen könne und ob ich aus Salzburg käme. Klar konnte ich, als ich mich als Tourist vom Niederrhein zu erkennen gab, schließlich hatte ich vor Jahren in der Schule gelernt, das waste nichts anderes als Abfall bedeutet. Weiter konnte ich der Fragenstellerin noch mitteilen, dass ich als Nachkriegskind in den mageren Jahren meinen Teller leer zu essen hatte, und das bis Heute beibehalten hätte. Daher sei ich auch kein Lebensmittelverschwender, die ja mit diesem Akt angeschossen werden sollten. Eine andere Dame verteilte Handzettel mit der Information, dass die Hälfte aller produzierten Lebensmittel im Müll landen. Allein in Salzburg seien das 10.000 Tonnen Essen im Jahr und das entspräche 930 voll beladene LKW. Mit dem Zettel in der Hand kehrte ich zu meinem Tisch zurück, an dem Horst Kupfer die Stellung gehalten hatte und ich berichtete von dem Erfahrenen. Nun machte sich Horst Kupfer auf den Weg zum Brunnen, wo die Köche an der Kochstelle ihre Arbeit aufnahmen. Gemüse der verschiedenen Arten wurden dort mit guten Gewürzen zubereitet. Die Zeit des Probierens sollte dann in einer knappen Stunde möglich sein, die Horst Kupfer auf keinen Fall verpassen wollte. Ein kleiner Spaziergang zum lebenden Mozart. Der vermittelte ihm bei einem Smalltalk kleine Geheimnisse und zu guter letzt bekam Horst eine hübsche Ansichtskarte aus der Hand des schwebenden Mozart. Bald war es soweit und Horst Kupfer fand sich wieder am Kochherd ein, um seine Waste-Koch-Probe zu sich zu nehmen, nicht ohne vorher sich das Rezept des Kochs verraten zu lassen. Von Weitem konnte ich ein wohlwollendes Kopfnicken beobachten. Auch auf meine spätere Frage, wie es denn geschmeckt habe, wurde die Kochkunst der wastcooking-Köche mit den vermeintlichen Abfällen auf das Höchste von Horst Kupfer gelobt.

Autor:

Peter Reiss aus Wesel

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