Schützenfest in Ginderich
Wallfahrtsort feiert im Privaten
Das erste Juli-Wochenende stand in Ginderich ganz im Zeichen des Schützenfestes. An vielen Häusern war die Dorffahnen gehisst, Wimpelfahnen säumten den Straßenrand und über den Straßen waren Girlanden gespannt. Einziger Unterschied zu den Vorjahren war, dass es gar kein offizielles Schützenfest gab. Zwar wurde durch den Vorstand der beiden Schützenbruderschaften ein Kranz am Ehrenmal niedergelegt und den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht, jedoch fielen die sonstigen Programmpunkte weitestgehend aus.
Wie zum Schützenfest üblich, wurden vom amtierenden König Helmut Peters und vom Vizepräsidenten Thomas Guyens alte und kranke Schützenbrüder besucht. Im Zuge dessen statteten die beiden auch Erich Peters, der inzwischen im Seniorenstift in Alpen lebt, einen Besuch ab. Besonderheit bei Erich ist, dass er in diesem Jahr sein 50-jähriges Königsjubiläum gefeiert hätte. Dieses fand dann zumindest Erwähnung auf dem im gesamten Dorf verteilten Festplakat.
Am Schützenfestsonntag um 20 Uhr verkündeten Böllerschüsse, dass Ginderich einen neuen König hat. Ganz ohne einen Schuss abzugeben, wurde Helmut Peters zum König der Regentschaftsjahre 2020 bis 2022. Zu seiner Königin erwählte er Nicol Peters. Beide können auf eine zweijährige Erfahrung als Regenten zurückblicken. Wir wünschen den beiden und dem gesamten Thron (auch hier gab es keine Veränderungen) eine tolle Regentschaftszeit und viel Spaß im Amt.
Trotz Schützenfestabsage wollten sich viele Gindericher ihr Schützenfest aber nicht nehmen lassen. Am gesamten Wochenende fanden diverse private Feiern in kleinen Kreisen statt. Zumeist uniformiert mit obligatorischem schwarzem Anzug, Schützenhut und Schützenkrawatte. Aus Erzählungen aber auch von Bildern und kurzen Videos die über die sozialen Netzwerke gingen, wurde deutlich, dass es hier mit Herzblut und viel Kreativität zur Sache ging. Es wurde im Kleinen alles nachgespielt, was zu einem Schützenfest dazugehört, z.B. Zapfenstreich, Kranzniederlegung, Krönungsball, Fahnenschwenken und auch eine Schützenmesse soll es sogar gegeben haben. Alle vereint in der Hoffnung, im nächsten Jahr wieder ein reguläres Schützenfest feiern zu können.
Der Vorstand der Schützenbruderschaft weist auch noch mal auf die Umrüstung der Schützenhüte mit der obligatorischen Quaste hin. Informationen hierzu sind auf dem Festplakat und der Homepage der Bruderschaft zu finden. Denn spätestens zum 100-jährigen Jubiläum der Bruderschaft im Jahre 2022 sollen die Schützen mit einheitlichen Hüten im Wallfahrtsdorf marschieren. Und bis dahin wird die C-Krise hoffentlich überwunden sein.
Autor:Stefan Josephson aus Wesel |
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