That's America! Annas tolle Zeit als Gastschülerin in Hagerstown

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Bald ist Homecoming – juhu! Meine Gastschwester Sarah steckt mich mit ihrer Begeisterung an. Die Vorfreude der Schüler auf das erste große Ereignis an meiner High-School in Hagerstown ist riesig. Aber was soll das sein: „Homecoming“? Der Start der neuen Football-Saison oder einfach einen ganzen Tag lang Show und Party vom Feinsten? Oder alles oder mehr? Und warum ist das für die Schüler an jeder High-School in Amerika ein so wichtiges Ereignis? Ich habe jedenfalls die Chance es herauszubekommen, denn ich bin diesmal als deutsche Austauschschülerin mittendrin dabei!

Und dann geht es auch schon los. Der große Tag ist da. Homecoming!
Er beginnt morgens um zehn Uhr auf dem Schulgelände mit einer Parade der "Marching-Band". Später dann wird es sportlich vor einer großen Kulisse. Im eigenen Schulstadion wird das Auftaktspiel der neuen„American-Football-Saison“ ausgetragen. Unsere Mannschaft, das sind die „Hubs“ der North Hagerstown High School, werden natürlich mit großem Jubel angefeuert.
Aber interessanter ist für mich ist das große Showprogramm drum herum.
Vor allem die Cheerleader begeistern die Zuschauer mit ihren akrobatischen Tanzeinlagen. Und auch die Marching Band ist wieder mit dabei. Alle Bandmitglieder tragen rote Uniformen und Hüte mit weißen Federn. Sie erinnern mich an die Spielmannszüge der Schützen in Wesel. Sie stellen sich auf dem Spielfeld in Reih und Glied auf. Diesmal allerdings mit einer extra einstudierten Choreografie zu ihren Musikstücken. Dabei laufen die Bläser mit ihren Trompeten, Flöten und Posaunen in festgelegten Mustern über das Spielfeld, während sie spielen. Es ist eine großartige Show und es macht mir sehr viel Spaß dabei zuzuschauen.

Nach einer Aufforderung über die Lautsprecher steht das gesamte Publikum auf. Alle nehmen ihre Kopfbedeckungen ab und singen laut und mit der Hand auf dem Herz die Nationalhymne Amerikas. Der anschließende Einzug beider Football-Mannschaften geschieht unter lauten Anfeuerungs- und Jubelrufen.
Schön, dass die „Hubs“ so gut spielen und am Ende mit 47:0 (!) gewinnen.

Nach dem Spiel gibt es eine lange Pause für alle. Aber die ist wichtig. Denn die die nächsten drei bis vier Stunden werden genutzt, damit sich alle Schülerinnen und Schüler für den Abend zu recht zu machen. Und das dauert vor allem bei den girls, wenn es denn gut sein soll!
Oftmals werden die Frisur und das Make-Up in professionelle Obhut gegeben. Jeder versucht so perfekt wie möglich auszusehen. Am späten Nachmittag ist Zeit für eine Foto-Session. Dafür gehen die meisten in einen Park oder in ihren Garten, um ja jedes Detail vor einem schönen Hintergrund festzuhalten. Danach werden die Schülerinnen von ihren „Dates“ (sofern sie welche haben, was nicht zwingend notwendig ist) – also von den Jungen - zum Essen ausgeführt. Um 20:00 Uhr startet dann der Homecoming-Tanz in der Sporthalle der Schule. Standard-Tänze sind hierbei völlig unbekannt. Es ist eher eine Disco, bei der die feine Garderobe ganz schön strapaziert wird. Klar, dass übrigens Alkohol dabei tabu ist, dafür fließen eine Unmenge Cola und andere Softdrinks. Um punkt 23:00 Uhr heißt es dann: Lichter und Musik aus! - und alle verlassen das Schulgebäude. Nach dem Tanz geht man meistens noch zu dem einen oder anderen Freund um je nach Wetter am Lagerfeuer zu sitzen und sich über den Abend zu unterhalten.

Das ist also Homecoming in Hagerstown und „that’s America“. Viel Glanz und viel Show und nebenbei auch noch Sport!

Anna Holthuis

Autor:

Albrecht Holthuis aus Wesel

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