Thanksgiving - Startschuss für die Weihnachtszeit : Anna Holthuis aus Wesel berichtet als Gastschülerin aus Hagerstown
Natürlich - das Essen
Thanksgiving ist einer der wichtigsten Feiertage in Amerika. Man trifft sich mit der Familie, unterhält sich, hat Spaß und - am allerwichtigsten - isst zusammen. Zu einem typischen "Thanksgiving-Dinner" gehört natürlich gefüllter Truthahn. Allerdings wird dieser immer häufiger entweder von einem guten Rinderbraten ersetzt oder begleitet. Was aber auf jeden Fall nicht fehlen darf ist "mashed potatos with gravy", was so viel heißt wie Kartoffelbrei mit einer speziellen Bratensoße. Oftmals gibt es dazu Möhren, Mais oder andere Gemüsesorten. Zum Nachtisch gibt es natürlich den berühmten "Pumpkin Pie" mit "Whipped Cream" (Kürbiskuchen mit Sahne) zusammen mit mindestens drei weiteren Kuchen. Die schmecken natürlich am besten selbstgemacht.
Das Wettrennen und die Parade
Allerdings ist das Essen nicht die einzige Besonderheit am "Thanksgiving-Day", der immer auf den vierten Donnerstag im November fällt. Man hat am Morgen zwei Möglichkeiten den Tag zu beginnen. Zum einen kann man um neun Uhr morgens den "Turkey-Trot" mitlaufen. An diesem Wettrennen kann man in fast jeder Stadt teilnehmen. Es ist immer 3 Meilen - also 5 Kilometer - lang und der Gewinner bekommt natürlich einen frischen Truthahn fürs Essen.
Zum anderen kann man den Tag aber auch vorm Fernseher beginnen, in dem man sich die Live - Übertragung der "Macy's Thanksgiving Parade" aus New York anschaut. Die Parade enthält viele Showeinlagen von berühmten Stars. Auch "Marching Bands" aus ganz Amerika wirken mit und es gibt außerdem gigantische Luftballons zu sehen, die teilweise von 20 bis 30 Personen am Boden gehalten und bewegt werden. Sie haben Formen wie die Zeichentrickfilmstars Snoopy, Spongebob oder Shreck. Aber am allerwichtigsten ist das Ende der Parade. Auf einem riesigen Schlitten und mit seinen Rentieren, kommt Santa Claus und läutet die Weihnachtszeit ein.
Nach Thanksgiving-Thursday kommt der Black Friday
Nach der Parade wird meistens fleißig gebacken und gekocht, denn das Thanksgiving-Dinner beginnt meistens schon zwischen 14 und 15 Uhr, damit man nicht mit einem zu vollen Magen schlafen muss. Nach dem Essen wird oft der restliche Tag vor dem Fernseher verbracht, weil dieser Tag einer der wichtigsten in der gesamten Football-Saison ist und keiner die wichtigen Spiele verpassen will. (Nebenbei bemerkt: Ich musste mich hier daran gewöhnen, dass zusammen Sport im Fernsehen zu schauen weit mehr verbreitet ist als in Deutschland und jeder muss immer auf dem neuesten Stand sein).
Aber es ist nicht nur der Donnerstag, der das lange Wochenende so besonders macht. Auf den "Thankgiving-Day" folgt nämlich der "Black Friday". Der Name kommt daher, dass die meisten Geschäfte so viel verkaufen, dass sie wieder "schwarze Zahlen" schreiben, also ins Plus kommen. An diesem Tag locken nämlich viele Geschäfte mit unglaublichen Angeboten wie "Buy 1, get 2 free" oder "75% off". Viele Läden öffnen um drei, vier oder fünf Uhr morgens und manche, wie die "Hagerstown-Outlets sogar schon um Mitternacht. Richtig gute Rabatte gibt es vor allem auf Elektrogeräte und Kinderspielzeug und immer mehr Leute campen draußen vor den Geschäften, um das bestmögliche Angebot zu bekommen, denn alles ist natürlich nur in kleinen Mengen vorhanden. Es kann vorkommen, dass 200 Personen um 10 Fernseher kämpfen und im dichten Gedränge kann es auch schon einmal durchaus zu Verletzungen kommen. Außerdem sollte man etwas Zeit einplanen, denn man kann schon mal ein bis zwei Stunden in einer Schlange vor den Kassen verbringen.
Der "Black Friday" ist eine sehr gute Möglichkeit um Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde möglichst billig zu kaufen und er wird jedes Jahr verrückter und voller. Gott sei Dank habe ich ihn mit meiner Gastfamilie gut überstanden.
Autor:Albrecht Holthuis aus Wesel |
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