Generalisierte Angststörung
Teil 7 - Angststörung - Was immer passieren könnte

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Montag, der 7. Februar 2021 17.17 Uhr

Es ist schon Februar hier und endlich hat der Winter angefangen. Die Landschaft schaut so wunderschön aus, wenn sie unter dieser weißen Decke liegt.
Aber je älter man wird, ist der Schnee eigentlich nur noch in unserer Vorstellung schön, im alltäglichen Leben wird er je länger er liegt, doch schnell zur Plage. Man kann die Gehwege kaum von der Straße unterscheiden und vor meinem geistigen Auge sehe ich mich oft an der schneebedeckten Bordsteinkante brutal umknicken.
Eine gute Freundin nannte den Schnee mal „die weiße Pest“ und wie lieblich er von hier oben auch ausschaut im Prinzip hat die Freundin recht.

Aber kommen wir nun zum eigentlichen Thema, der „Erwartungshaltung“.

Mich würde interessieren, was seelisch gesunde Menschen sehen, wenn sie „in die Zukunft blicken“. (Also jetzt von Corona mal abgesehen, das vermiest einem nur die Laune!)

Wie stellt ihr euch euer Leben in 5 Jahren vor?
Und inwieweit sind eure Erwartungen aus jüngeren Jahren bis heute eingetroffen?
Ich frage euch deshalb, weil ich ein typischer Schwarzseher bin.
Ich erwarte immer das das schlimmste passieren wird. Das hat einerseits den Vorteil das man sehr wachsam wird und man echte Gefahren möglichst meidet. So würde es mir im Traum nicht einfallen ein Gummiseil um meine Füße zu wickeln und mich dann Kopfüber von einer Brücke zu stürzen, denn meiner unmaßgeblichen Meinung nach sind Leute die so was tun seelisch noch viel kränker als ich ;-)
Oder Fallschirmspringen!
Wie „gestört“ muss man sein um nur mit einem übergroßen Stück Stoff gesichert aus einem fliegenden Flugzeug zu springen? Und zwar zig Kilometer oberhalb unseres geliebten Planeten?
Bergsteigen!
Auch so ein Ding. Wozu eine senkrechte Felswand hoch klettern, wo doch laufen in der waagerechten so viel bequemer ist?
Motorrad fahren? Vielleicht noch mit der Hayabuza …
Wie viele Leute sind bei all diesen Aktivitäten schon ums Leben gekommen oder haben sich so schwer verletzt, dass sie hinterher vom Hals abwärts gelähmt waren?

Ich muss sogar sagen, dass ich diese mutigen Leute trotz meiner Angststörung wirklich kein bisschen beneide. Nehmt es mir nicht übel, aber ich bin einfach ein Verfechter von Gemütlichkeit.
Ein gutes Gespräch bei einem schönen Glas Wein ist mir mehr Wert als solcherlei Adrenalin Gejage!

Ich finde es sogar witzig zu sagen:
„Ich brauche kein Bungie springen. Wenn ich Aufregung möchte ist mir alleine mit dem Zug fahren in eine fremde Stadt schon Adrenalin genug.

Ja auch wenn das für euch vermutlich schwer zu verstehen ist, aber selbst mit einer chronischen seelischen Erkrankung kann man lernen umzugehen.

Damals in der Klapse hatte ich ein paar Leute mit denen ich immer „Therapie“ gespielt habe. Das ist ein Brettspiel das in den frühen 90ern sehr populär gewesen ist. Wir hatten immer viel Spaß dabei und konnten für ein paar Stunden unsere Sorgen vergessen. (Humor ist)
Ein paar Patienten haben sich wohl darüber beschwert.
„Wie könnten wir nur so respektlos sein? Keine Achtung vor der Belastung mit psychischen Krankheiten zu haben.“
Aber den Schuh haben wir uns gar nicht erst angezogen. Wir haben gelächelt und einfach weiter gespielt.

Autor:

Imke Schüring aus Wesel

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