Genau hingehört im "Angezettelt"
Tatsächlich überflüssig - Gedanken zu einem ebenso inflationär gebrauchten wie nervigen Adjektiv

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Die deutsche Sprache und ihre Entwicklung finde ich äußerst spannend. Auch unseren Alltagssprech, also die Begriffe des täglichen Gebrauchs. Dazu sei eines klargestellt: Einige Worthülsen können ganz schön nerven!

Nein, ich meine nicht die Anglizismen. Obwohl auch die einem bei inflationärer Nutzungsdichte extrem auf den Geist gehen können. Als Angehöriger der Medienbranche weiß ich genau, wovon ich rede.

Das Jahr 2021 ebnete allerdings einem deutschen Wort den Weg: Ich meine das Adjektiv "tatsächlich" - gerne und oft benutzt als Synonym für "wirklich" oder "wahrhaftig" - und zwar immer öfter, je länger das Jahr dauerte.

Nicht nur im Kreise meiner Menschenkontakte, auch bei sprachaffinen Mitgliedern der Moderatorengilde in Radio und TV zeckte sich dieses Wort ein. Früher nur im Satz "Sie/er hat das tatsächlich geglaubt" benutzt, war es plötzlich ständig da, flutete die Formulierungen aller präsenten Redner, als mache es das Gesagte besser oder glaubwürdiger.

Achten Sie mal drauf: Jetzt, wo Sie dies hier gelesen haben, werden auch Sie immer öfter "tatsächlich" sagen. Dabei steht für mich eines ganz sicher fest: Das Wort ist tatsächlich überflüssig!

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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