Krachgarten Wesel fängt Live-Konzerte ein und zeigt sie digital
Statt Proben und "Mairöckchen": Kreative Weseler Köpfe streamen ihre Sounds im Netz
Vor einigen Wochen trafen, wie überall, die Corona Beschränkungen auch den Proberaum Komplex Krachgarten in Wesel. Wo sonst viele Bands ein und aus gehen oder zwischen den Proben auch mal gemeinsam durch alle Altersgruppen ein Hopfenkaltgetränk zu sich nehmen, wurde es still. So still, dass man sich an einen dieser Western erinnert fühlt, die typische Musik wird eingeblendet und durch die staubigen Straßen der Stadt weht trockenes Gestrüpp.
Zu dieser Zeit hört Jürgen Möllenbeck, Chef des Krachgartens, per Telefon oder liest per Chat immer wieder vom Bedauern der einzelnen Musiker, nicht proben zu können und noch viel schlimmer, die sozialen Kontakte nicht pflegen zu können. Viele der Musiker bangen um ihre Existenz, wie das auch in anderen Sparten der Kultur derzeit gang und gäbe ist.
So kam Jürgen Möllenbeck die Idee, dass es doch möglich sein muss, unter Einhaltung all der sinnvollen und nötigen Auflagen, den Bands eine Möglichkeit zum Proben und für Konzerte zu geben. Er entwickelte zusammen mit Logesevents Schermbeck das Konzept eines großen Raumes, in welchem zwar alle Bandmitglieder vor Ort sein können, aber weit genug auseinander, abgeschirmt teilweise durch den nötigen Spuckschutz, um zusammen spielen zu können. Dies würde die Möglichkeit bieten, zusammen auch Konzerte zu geben, die dann ins Internet gestreamt werden könnten.
Die Planung und Umsetzung benötigte für dieses doch sehr umfangreiche Projekt runde drei Wochen. Technik wurde käuflich erworben und im Freundes und Bekanntenkreis schloss man sich kurz, wer die Kamera übernehmen, die IT Infrastruktur aufbauen kann, etc. Es fand sich ein Team aus Video- und Grafikregisseur, zwei bis drei Kameraleute, ein Tonregisseur, Computer-/Streamingoperator Kabelhilfen sowie eine Facilitymanagerin Fachbereich Hygiene, die die nötigen Gesundheitsauflagen im Blick hat. Das Team begegnet sich mit dem nötigen Abstand und mit Mund-Nasen-Maske.
Alles in allem war die Umsetzung aufgrund der Situation sehr langwierig. Dann endlich am 30. April, dem Datum des eigentlich geplanten Mairöckchen Festivals, startete der erste Live-Stream über die Plattform Twitch und konnte so auch im Internet verfolgt werden. Den Einstieg gab die Gruppe The Greyhounds mit ihren 60er/70er Rock Coversongs (Dirk Möhle – Schlagzeug, Alfred Wüst – Gesang, Gitarre, Peter Fleuth – Gitarre, Peter Barth – Gitarre, Gesang, Keyboard, Gerd Wüst – Bass, Gesang). Die Gruppe rockte erfolgreich das Internet und wurde von Fans und anderen über einen Live-Chat gefeiert. Regie und Grafikschnitt erfolgten durch die junge Generation (Mischa Dierks, 15 Jahre und Vincent Schieber, 21 Jahre).
Am 1. Mai erfolgte das Streaming einer Probe der Band Railmen. Diese gibt am Dienstag, 5. Mai. ein Live-Konzert. Am Freitag, 8. Mai, spielt die Band Disminded. Weiter geplant sind Konzerte von Somebody once told me und Our Burden to prevail. Infos dazu gibt es über:
www.twitch.tv/krachgartentv/ - oder über die Internet- oder Facebookseite des Krachgarten Wesel
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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