Abschiedskonzert von Johnny Cash Experience

Standing Ovations zum Abschluß

Wer miterleben konnte, wie die Jungs von Johnny Cash Experience bei Ihren Auftritten den Dinslakener Yukon-Saloon zum Kochen brachten, mußte sich am Freitag im Lutherhaus in Wesel über weite Strecken wie im Tiefkühlhaus gefühlt haben. Was aber keinesfalls an den Protagonisten des Abends lag! Obwohl nur wenige Plätze unbesetzt geblieben sind, waren im Publikum leider nur wenige Cowboyboyhüte und Cash-Shirts anzutreffen. Schade, daß diese großartige Tribute-Band des 2003 verstorbenen "Man in Black" nach zehn erfolgreichen Jahren ihr letztes Konzert ausgerechnet vor einer Zuhörerschaft spielen mußte, deren Temperament in der überwiegenden Mehrzahl bestenfalls für die Elbphilharmonie gereicht hätte.

Die echten Cash- und Country-Fans konnten sich dafür im ersten Teil des X-Mas-Special mit beliebten Christmas-Klassikern wie "Rudolph The Red-Nosed Reindeer", "Blue Christmas" oder dem Gänsehaut garantierenden "Little Drummer Boy" musikalisch auf die Weihnachtsfeiertage einstimmen.

Fetziger wurde das „Christmasy Feeling“ nach der Pause mit Boom-Chicka-Boom und den in gewohnter Manier vorgetragenen bewährten Hits wie "Folsom Prison Blues", "Ring Of Fire", "Get Rythm", "Walk The Line", "Sunday Morning Coming Down", "(Ghost)riders In The Sky", "Luther Played The Boogie", und, und, und …

Zum Finale erwachte dann auch endlich die Mehrzahl der Besucher aus ihrer Starre und nach drei Stunden feuriger Songmixtur der mehr als verdiente Lohn für die Musiker: minutenlanger Applaus und Standing Ovations für den sichtlich bewegten Frontman Jochen „Joe“ Sander und seinen Bandkollegen Olaf "Mr. Saint Blues" Hermann (Gitarre), Marco "Lotte" Lodemann (Schlagzeug), Puck Lensing (Bass) und Mark Bußkönning (Pedal Steel), die erst nach drei Zugaben und sicherlich mit viel Wehmut von der Bühne durften.