Clemens Reinders: Niederrheiner erzählen . . . (am 26. Juni in Centrum Wesel)
Spannende Geschichten, tolle Fotos und jede Menge faszinierender Erinnerungen
Am Mittwoch, 26. Juni, 19.30 Uhr, ist die städtische Galerie im Centrum, Ritterstraße 12-14, bei freiem Eintritt der Anzugspunkt für Kulturinteressierte, die spannenden Erinnerungen von Niederrheinern und historischen Fotos etwas abgewinnen können.
Zum dritten Mal finden in diesen Wochen „In der Ebene“ am Niederrhein statt und beweist damit, dass auch der ländliche Raum kulturell viel zu bieten hat. Die aktuelle Ausstellung im Centrum (Barbara Nicholls: „Sedimentärer Fluss“) ist ein Teil des vom Land NRW geförderten Kulturprojekts. In den Ausstellungsräumen im Centrum berichtet der Halderner Clemens Reinders von rund 15 persönlichen Erinnerungsgeschichten (Zeitzeugenberichte) aus der Region.
Erzählend unternimmt er dabei eine Reise durch die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unterstützt werden die Schilderungen durch zahlreiche historische Fotografien. Hochbetagte Menschen aus unserer Heimat schildern einschneidende Erlebnisse, die oft mit zeittypischen Umwälzungen der jüngeren Geschichte verbunden sind.
Der Geschichten-Zyklus beginnt mit den Kriegs-Tagebuch-Notizen einer Klever Infanterie-Kompanie von der Westfront 1915/ 16 und endet mit Erinnerungen an den Krefelder Jazzkeller um 1960 (s. Themenliste als Anhang).
Auch Geschichten aus Wesel und Umgebung sollen erzählt werden:
Die legendäre Orientreise des ehemaligen Landrates Willi Breuer von 1925
und die Entstehung der Gymnastikschule Wesel unter der Leitung von Erwin Kühler.
Julius Niehues steht für den Fortschrittsoptimismus und die Technikbegeisterung zu Beginn des Jahrhunderts. Der Mechanikermeister und spätere Fahrschullehrer in Wesel baute 1909 sein erstes Gleitflugzeug.
Drei damals junge Weselerinnen kommen zu Wort: Inge Orts (geb. Brülle), Brigitte Grohmann (geb. Münch) und Lieselotte Meyer. Sie arbeiteten in den letzten Kriegsmonaten des Zweiten Weltkrieges als Schwesternhelferinnen im Frontlazarett, das im Weseler Marienhospital untergebracht war.
Ein Interview mit dem Historiker Dr. Martin Roelen zum Thema Nationalsozialismus in Wesel soll Erwähnung finden. Schließlich schildert Hilde Jürgensen (geb. Arnhardt) aus Hamminkeln, wie sie damals als 17-jährige den ersten Großangriff der Royal Air Force auf Wesel am 16. Februar 1945 erlebte.
Zwei Ausschnitte aus Film-Dokumentationen werden die Zeitreise ergänzen: der WDR-Filmbericht über den aus Emmerich stammenden Operettenkomponisten Eduard Künneke und „Der letzte Rheinlachs“, in dem unter anderem Originalaufnahmen der Lüttinger Salmfischer zu sehen sind.
Rund 20 der zuletzt verfassten Zeitzeugenberichte werden Ende September in Buchform beim Wartberg-Verlag erscheinen: Titel: „Niederrheiner erzählen 1900 bis 1960“.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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