Rettung für den Weseler Karneval
Sieben Wochen lang steht ein Festzelt in Lackhausen

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Im vergangenen Jahr fiel der Weseler Karneval der Pandemie zum Opfer, die nächste Session drohte wegen der Schließung der Niederrheinhalle auszufallen. Doch Diana und Heinz Müller sorgen mit einem Festzelt am Molkereiweg dafür, dass alle Termine der Weseler Karnevalisten stattfinden können.

Im Januar des nächsten Jahres soll das Festzelt auf dem Festplatz des PSV Lackhausen aufgebaut werden. „Ich will ein qualitativ hochwertiges Zelt stellen“, erklärte Heinz Müller, „ich garantiere, wenn die Leute reinkommen, werden sie einen Wow-Effekt erleben.“ Erreichen will das Betreiberehepaar Diana und Heinz Müller das durch eine besonders hochwertige Ausstattung. Die zahlreichen Theken werden mit einem Schrägdach versehen und im Hütten-Style verkleidet, dazu gibt es gepolsterte Stühle.
Auch die Technik wird vom Feinsten sein und laut Müller ihresgleichen suchen. Es soll nicht nur der Bühnenbereich optimal ausgeleuchtet werden, auch das Zeltdach wird von innen farbgleich angeleuchtet. Die einzelnen Hütten werden ilumieniert und bei bestimmten Veranstaltungen kommen Disco-Elemente zum Einsatz. Der Veranstaltungstechniker Marvin Feldmann ist den Betreibern im Preis deutlich entgegengekommen.

 Das Zelt wird erst einmal für sieben Wochen über Karneval aufgestellt. „Es läuft aber bereits ein Antrag, dass wir eine Parkplatzbucht am Auesee bekommen und dort im nächsten Jahr fünf oder sechs Mal für je zwei Wochen das Zelt aufbauen dürfen“, erklärte Müller. Da können dann Ü30-Partys, Radio-KW-Party oder weitere Veranstaltung stattfinden. Die Betreiber legen auch großen Wert darauf, den Vereinen und Kulturschaffenden das Zelt kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Notwendig wurde das Zelt durch die Schließung der Niederrheinhalle vor einem Jahr. Laut Müller gibt es im Stadtgebiet keine Ausweichmöglichkeiten. Das Lutherhaus hat nur geringe Kapazitäten und die Eventhalle am Schornacker ist für Vereine zu teuer und auch viel zu weit entfernt von der Innenstadt. Im Zelt soll es rund 1000 Sitzplätze oder 2000 Stehplätze geben. Wenn es nach den Müllers geht, soll das mit dem Zelt die nächsten Jahre weitergehen, bis die Stadt Wesel einen Ersatz für die Niederrheinhalle geschaffen hat. „Dann ziehen wir uns aber sofort zurück, um dem neuen Betreiber der Location nicht im Weg zu stehen“, so Müller.
Diana und Heinz Müller sind keine Neueinsteiger. Seit fast 14 Jahren sind sie in der Gastronomie selbstständig. Im sechsten Jahr betreiben sie das Café und Restaurant „Zum Yachthafen“ in Wesel. Vor vier Jahren fingen sie dort an, zu Karneval ein Festzelt zu errichten. Dort wurde auch für Karnevalssamstag das Piratenfest eingeführt. Dafür wurde Künstler wie Willi Herren, Jörg Bausch oder Olaf Henning nach Wesel geholt. Mit den Veranstaltungen im Festzelt wurden sie fester Bestandteil des Weseler Karnevals.

 Bereits in der Corona-Zeit kamen die Anfragen von den Vereinen und man nahm Kontakt zu den Fraktionen auf. Aufgrund der vielfachen Unterstützung, auch auf politischer Ebene, gingen die Planungen und Genehmigung für das Karnevalszelt relativ schnell. Der Vorverkauf für die bisher geplanten elf Veranstaltungen hat vor wenigen Tagen begonnen. Die Karten sind nur bei der Weseler Eventagentur in der Grünstraße 2 erhältlich.
 „Erstmalig haben wir mit den Vereinen festgelegt, dass die Prunksitzungen nicht mehr künstlich in die Länge gezogen werden“, erklärte Heinz Müller, dafür soll es nach den Veranstaltungen – wie beispielsweise Damen-, Herren-, Vereinssitzung oder beim Ball des Sports – eine Aftershow-Party geben, zu der jeder kommen darf.“

Dirk Kleinwegen

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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