SCHINKEN, KUNST UND LEBENSFREUDE
Das Meer ist nicht zu sehen und die Touristen, die hierher kommen haben Insiderwissen. Mitten auf der Insel Ibiza befindet sich der kleine Ort Santa Gertrudis. Seit Jahrzehnten haben Künstler, Aussteiger und Hippies diesen Ort für sich auserkoren. In der Mitte des Dorfes, unweit der Kirche befindet sich das Lokal Bar Costa, seit Urzeiten als Treffpunkt der neu angesiedelten Einwohner. Dass Künstler zu Lebzeiten nicht immer aus dem Vollen schöpfen, ist ja allgemein bekannt. So wurde in der Vergangenheit die letzte Pesete für Leinwand, Farben und Pinsel ausgegeben. Auch Heute im Zeitalter des Euros ist nach wie vor bei vielen Künstlern das Magenknurren vernehmbarer als das Gezwitzscher der fröhlichen Vogelschar in dem beschaulichen Künstlerdorf.
So ist es denn zu erklären, dass so mancher Maler seine frisch bemalte Leinwand gegen ein ofenfrisches Brot mit einer Paste aus Olivenöl und Tomate, belegt mit neu angeschnittenem Jamon Serrano, gerne austauschte.
All diese Werke hängen an den Wänden bei Costa, doch zuvor muß man noch
die Parade der von der Decke hängenen Schinken abnehmen, die vor den Augen der Gäste an einem Tresen aufgeschitten weden. Ein Leckerbissen für jedermann, zu bocadillos hergerichtet ein Hochgenuß. Dazu einen Schoppen Roten oder auch ein kühles Bier aus dem Krug. Die nur kniehohen Hocker und niedrigen Tischchen verleihen dem Besucher eine besondere Note, die sich noch lange in Erinnerung hält.
Autor:Peter Reiss aus Wesel |
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