Vortrag - Lesung - Bildpräsentation von und mit Brigitte Brzeski
"Sag mir noch mal, wie du heißt"... Der ungebetene Gast - Wenn die Demenz Einzug hält
Am 20. März lädt das SCALA Kulturspielhaus zu einem besonderen Vortrag (inkl. Lesung & Bildpräsentation) in den Kleinen Salon. Brigritte Brzeski präsentiert ihr Buch „Der ungebetene Gast – Wenn die Demenz Einzug hält“. Ein sehr mitreissendes und ergreifendes Buch, dass den Mut und die Stärke der Autorin zeigt, die trotz aller Widerstände und der enormen Herausforderung von Beruf, eigener Erkrankung und Betreuung des an Demenz erkrankten Ehemannes für diesen weiter kämpft. In guten und in schlechten Zeiten?! Für Brigitte nicht nur ein Spruch, den sie vor vielen Jahren zu ihrer Hochzeit aufsagte, sondern eine Lebensaufgabe...
Die Autorin beschreibt:
"Mit diesem Buch, das ich anhand meiner Tagebuchaufzeichnungen geschrieben habe, will ich einmal mehr meine Gedanken, meine Hilflosigkeit, meine Wut, aber auch die Auseinandersetzung, die Akzeptanz und den Umgang mit der Diagnose Demenz beschreiben. Man spricht, wenn man nicht betroffen ist, unbedarft darüber - jaja - macht Witze und gut ist. Betrifft mich!!! nicht. Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass nicht nur die Krankheit das Schlimmste ist mit der man sich auseinandersetzen muss, sondern die Rahmenbedingungen, wie Krankenkasse, MDK und Arbeitgeber.
Ich habe den Verlauf aus der Sicht meines Mannes und meiner Sicht als Angehörige niedergeschrieben. Es zeigt die täglichen Schwierigkeiten auf, die Veränderungen im Wesen, sowohl des Betroffenen, als auch meinerseits als Angehörige. Es ist ein nie endender Kampf, aber man hat trotz aller Widrigkeiten auch schöne Momente und vor allem muss man es annehmen, sonst gestaltet sich alles noch schwieriger. Wir waren in 2016 beide krank, und ehrlich gesagt hat mich das noch mehr zum Nachdenken gebracht. Es machte mir auch etwas Angst, denn bei der derzeitigen Entwicklung im Gesundheitssystem, wird mir angst und bange. Für mich sehe ich es nochmal als eine Herausforderung zur Neuorientierung, was ich im jetzigen Lebensabschnitt noch tun kann, um anderen Mut zu machen und zu unterstützen."
Brigitte Brzeski, geboren 1954, von Beruf Kinderkrankenschwester, verheiratet mit Helmut Brzeski, geboren 1942, von Beruf Garten-und Landschaftsbauer. 2011 wurden sie mit der Diagnose Demenz konfrontiert, was eine schlagartige Veränderung ihres Lebens bedeutete. Bis zu dem Zeitpunkt war ihr Mann Helmut ein selbständiger, arbeitsamer, sportlicher Typ. Zu dem Zeitpunkt können sie alles noch gemeinsam entscheiden und organisieren. Im Verlauf der Krankheit bemerkt er selbst, wie die Krankheit ihn verändert. Oft kommt die Äußerung: "Ich bin langsam zu doof, um mich zu äußern". Brigitte, die Ehefrau, will es nicht wahrhaben, dass ihr Mann sich sehr verändert hat. Betriebsblind würde sie sagen, bis zu dem Tag, wo nichts mehr ging. Die Diagnose Demenz hat sie völlig umgehauen. "Wie gehe ich damit um, was müssen wir regeln? Das ganze Leben ändert sich von heute auf morgen". Sie lernte Hilfe anzunehmen und auch loszulassen, was ihr nicht immer leicht fiel.
Wir freuen uns auf einen informativen und aufschlussreichen Abend und eine sehr nette Autorin.
Einlass ist um 18:00 Uhr und der Vortrag beginnt um 18:30 Uhr für die Dauer von etwa zwei Stunden. Der Eintritt ist frei, Frau Brzeski bittet um eine Spende zu Gunsten der Selbsthilfe für pflegende Angehörige "wir pflegen NRW".
Autor:Heike Mühlen aus Wesel |
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