Mobbing an Kunst
Rumgeschubst und im Zitadellengraben ertränkt
Eine kleine Auflockerung im Alltag sollte es wohl sein - vor kurzem war eine Holzskulptur an der Zitadelle am Aufgang zum Studio Z6 aufgetaucht, zur Freude vieler Spaziergänger. Ergänzt um einen ebenso hölzernen Pinsel im XXL-Format.
Mehrfach wurde die Skulptur im Lauf der Wochen versetzt und sogar vom Sockel gestoßen, konnte aber in der Folge jedesmal wieder zurechtgerückt werden.
Vor wenigen Tagen nun war der Holzkopf gänzlich verschwunden - mit eingeschlagenem Schädel, gebrochener Nase und ertränkt unter der Brücke im Zitadellengraben wurde sie nun wiederentdeckt. Anja Weinberg, in ihrem künstlerischen Schaffen unter anderem auch Holzbildhauerin, zeigte sich enttäuscht. Sie geht davon aus, dass eine Gruppe regelmäßig Feiernder, die sich am Haupttorgebäude in den Arkaden oder schon mal auf dem Dach tummelt, dahinter steckt.
"Wo die Kultur stirbt, beginnt die Barbarei" zitiert sie den Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, kann dem Ganzen aber doch noch etwas Humor abgewinnen und ergänzt angesichts des Fundortes "...oder die Baderei".
Jetzt muss das schwere Kunstwerk aus Eichenholz erst mal aus dem Wassergraben geborgen werden. Oder wollen es sich die Schuldigen vielleicht selbst noch als Brennholz holen?
Autor:Uwe Heinrich aus Wesel |
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