Richlings ruppige Rollenspiele: Schönen Dank für die trumpig-trottelige Merkel-Macron Show!
Den Mann kann man schwerlich zitieren. Zu kompliziert, den Widersinn seiner Gedankenfolgen retrospektiv in Worte zu fassen. Da müsste man schon ein Aufnahmegerät bemühen - aber das ist ja verboten in den heiligen Hallen der Weseler Kultur.
Das Bühnenhaus hatte sich vollends gefüllt zum Auftritt von Mathias Richling. Zwar machte der frühsommerliche Wärmeeinbruch so manchen Zuhörer ein wenig müde, doch vermochte es das Baden-Württemberger Stehaufmännchen dennoch, sein Auditorium blendend zu unterhalten.
Machen wir's uns leicht und zitieren Wikidedia. Dort steht: "In seinen mitunter mit hoher Geschwindigkeit vorgetragenen Programmen schlüpft er häufig in die Rollen bekannter Persönlichkeiten, meist in die von (nicht selten weiblichen) Politikern. Dabei karikiert er durch humorvolle und bisweilen bizarre Übertreibung das Nichtssagende und Widersprüchliche ihrer öffentlichen Auftritte und transportiert so, scheinbar beiläufig, teils scharfe inhaltliche Kritik."
Hätte ich nicht treffender ausdrückend können. Ob Merkel, Nahles, Seehofer, Hofreiter, Schäuble, Trump oder Beckenbauer: Richlings Persiflagen treffen oft den Ton, immer ins Schwarze, zumeist den Humor seiner Zuhörer. "Man muss gar nicht alles verstehen", warnt der 65-Jährige vor Verständnis-Fragen an den Stuhlnachbarn. "Ich verstehe ja selber nicht alles, was ich sage!"
Und so denkt Mancher noch über die soeben vernommene Pointe nach, als der nächste bissige Witz schon über die Bühnenbretter poltert. Stets auf Augenhöhe mit dem quirligen Kommentator, fast immer lustig, doch immer wieder auch höchst analytisch und in nicht zu unterschätzender Weise ernsthaft.
Höhepunkte des Programms sind ohne Zweifel die Vorträge der englischen Königin über die jahrzehntelangen Extrawürste der Briten im EU-Gefüge und das phonetisch exquisite Französisch von Emmanuel Macron im leicht ruppigen "Romeo & Julia"-Dialog mit Angela Merkel.
Wie der Richling diese ganzen Promis nachmacht, das macht ihm keiner nach.
Schönen Dank!
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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