Postkarte vom Schepersfeld erschienen
Der Ortsteil Schepersfeld wird oft garnicht als eigenständiger Ortsteil wahrgenommen. Dass das Schepersfeld im Kanon der übrigen Stadtteile aber gut mitmischen kann, zeigt seit einiger Zeit das Stadtteilprojekt Schepersfeld. Diese Interessengemeinschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, das Schepersfeld aus dem Schattendasein zwischen Innenstadt, Obrighoven und Fusternberg zu befreien.
Mit freundlicher Unterstützung der Firma Tecklenburg ist nun eine eigene Postkarte erschienen. Sie zeigt das wohl markanteste Gebäudeensemble des Schepersfeldes, die ehemalige Reitzensteinkaserne und die Namenspatrone vieler Straßen des Ortsteils.
Die Postkarte ist beim GO-Discount und beim Sport- und Freizeitzentrum Leo´s am Schepersweg zum Preis von 0,80 € zu erhalten. Größere Anzahlen ab 10 Karten können zum Sonderpreis bei Initiator Willi Heinrich vom Stadtteilprojekt abgerufen werden. Anfragen unter (02 81) 5 28 19.
Der Erlös ist für die Finanzierung des Stadtteilfestes am 11. September vorgesehen.
Wer sind die Personen, die sich hinter den Straßennamen verbergen?
Gebhart Leberecht, Fürst BLÜCHER von Wahlstatt
(*1742 †1819), war preußischer Generalfeldmarschall . Seiner offensiven Truppenführung verdankte er den populären Beinamen Marschall Vorwärts, der ihm nicht von den Deutschen, sondern von den Russen verliehen wurde. Seine beharrliche Vorwärts-Strategie führte zur relativ schnellen Niederlage der Franzosen. Den endgültigen Sturz Napoleons führte er durch den Sieg bei der Schlacht von Waterloo mit Wellington herbei. Dadurch wurden sie die beiden damals populärsten Kriegshelden der Befreiungskriege in Europa.
August Graf Neithard von GNEISENAU
(*1760 †1831), geboren als August Wilhelm Antonius Neidhardt war ein preußischer Generalfeldmarschall und Heeresreformer. Er hatte als Blüchers Stabschef wesentlichen Anteil am Sieg bei Waterloo.
FRITZ HABER
Der Name erinnert an einen der bedeutendsten Wissenschaftler der modernen Chemie (*1868 †1934). Er erhielt 1918 den Nobelpreis für Chemie. Er ist als Pionier der chemischen Kriegsführung bis heute umstritten.
Heinrich HART
Die Straße ist benannt nach dem in Wesel geborenen Schriftsteller Heinrich Hart *(1855 †1906). Er war auch Literatur- und Theaterkritiker.
JULIUS NIEHUES
Julius Niehues (*1986 †1945) war einer der bedeutendsten Gleitflug-Pioniere.
Maximilian Gustav Freiherr von REITZENSTEIN
(*1859 †1936) war als Oberst der letzte Friedenskommandeur des 1. Westfälischen Feldartillerieregiments No. 7, das in der nach ihm benannten Kaserne stationiert war. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrte er als General und Befehlshaber der 239. Division zurück.
Friedrich Wilhelm von SEYDLITZ
(*1721 in Kalkar; †1773), preußischer General der Kavallerie unter Friedrich dem Großen.
Er lieferte ein besonderes Beispiel für die Auslegung preußischen Gehorsams. Während der Schlacht von Zorndorf verweigerte er mehrmals den Befehl des Königs, mit seinen Kavallerieeinheiten in die Schlacht einzugreifen, obwohl ihm gedroht wurde „er hafte mit seinem Kopf für den Ausgang der Schlacht“. Seydlitz griff erst dann an, als er durch seinen Angriff die maximale Wirkung erzielen konnte. Dies trug zum siegreichen Ausgang der Schlacht maßgeblich bei. Seydlitz gehorchte dem Befehl seines Königs nicht dem Wort nach, sondern nach dem Sinn. Diese selbständige Prüfung, ob die wörtliche Ausführung eines erhaltenen Befehls die dahinter stehende Absicht des Erteilenden trifft, ist wesentlicher Bestandteil der heute bei der Bundeswehr üblichen Auftragstaktik.
ANDREAS VESALIUS
Die Straße ist benannt nach dem Begründer der modernen Anatomie (*1514 †1564). Seine Familie stammt aus Wesel. Er war Leibarzt Kaiser Karls V. und dessen Sohn König Philipps II. von Spanien.
Ludwig, Graf YORCK von Wartenburg
(*1759 †1830), preußischer General. Er schloss 1812 auf dem Rückzug der Grande Armé aus Russland die Konvention (Abkommen) mit den Russen in Tauroggen. Damit war ein wesentlicher Anstoß zu den Freiheitskriegen gegen Napoleon erfolgt. Yorck wird als strenger und unzugänglicher Charakter geschildert, der seine Ziele mit großer Hartnäckigkeit verfolgte. Bei der Mannschaft war er wegen seines Bemühens um das Wohl der Truppe beliebt.
Hans-Joachim von ZIETEN
(*1699 †1786), genannt Zieten aus dem Busch, war einer der berühmtesten Reitergeneräle der preußischen Geschichte und ein enger Vertrauter König Friedrichs des Großen.
Autor:Uwe Heinrich aus Wesel |
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