PETA: Skandal-Zirkus in Wesel: „Universal Renz“ kommt mit langer Sünden-Chronik

Wildtiere wie z. B. Tiger leiden in engen Zirkuskäfigen © PETA
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Skandal-Zirkus in Wesel: „Universal Renz“ kommt mit langer Sünden-Chronik

PETA fordert Bürgermeisterin Westkamp auf, die Platzvergabe für das unseriöse Zirkusunternehmen zurückzuziehen

Wesel / Gerlingen, 5. Oktober 2011 – Von Freitag an gastiert der Zirkus „Universal Renz“ in Wesel. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hat im Vorfeld Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und das Ordnungsamt angeschrieben und gebeten, diesem Zirkus die Erlaubnis für einen öffentlichen Auftritt zu verweigern. Denn abseits der Zirkus-Glitzerwelt wird es mitunter gefährlich – für Mensch und Tier.

Immerhin ist der Zirkus „Universal Renz“ in Deutschland nicht nur bei Tierschützern einschlägig bekannt, sondern ebenso bei Behörden, Amtsveterinären und Gerichten. In einer mehrseitigen Chronik auf http://www.peta.de/zirkus listet PETA auf, was sich der Zirkus in der Vergangenheit hat zuschulden kommen lassen. PETA weist darauf hin, dass immer mehr Städte auf kommunaler Ebene den Tierschutzgedanken umsetzen und bestimmte oder alle Wildtierarten im Zirkus auf städtischen Flächen verbieten.

„‘Universal Renz‘ ist nicht nur eine Gefahr für die Bevölkerung. Angesichts der dokumentierten Gewaltausübung gegen Menschen kann man sich ausmalen, wie mit den Tieren während der Dressur umgegangen wird“, konstatiert Peter Höffken, Kampagnenleiter bei PETA. „Die Wildtiere müssen raus aus dem Zirkus“.

Die Liste der Verstöße des Zirkusses ist lang: Ein Bußgeldbescheid der Kreisverwaltung Kleve gegen den Zirkus Universal Renz wegen mangelhafter Tierhaltung wurde im Dezember 2010 rechtskräftig. Im März 2010 wurde ein Verfahren gegen Zirkusdirektor Daniel Renz und einen Mitarbeiter wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Geldbuße eingestellt. Im April 2009 brachen in Kassel zwei Bären aus dem Zirkus aus, von denen einer einen Polizisten biss und daraufhin erschossen wurde. Eine tierschutzrechtliche Genehmigung für Auftritte mit Bären konnte der Zirkus nicht vorweisen. Ebenfalls im April 2009 erfolgte die Verurteilung des Zirkusdirektors durch das Amtsgericht Bocholt wegen versuchter Nötigung. Zirkusdirektor Daniel Renz hatte einer Amtstierärztin bei einer Kontrolle gedroht, da die Tierärztin massive Tierschutz- und Sicherheitsmängel beanstandet hatte. 2007 wurde Daniel Renz durch das Amtsgericht Aachen wegen Beleidigung verurteilt, 2000 war er bereits vom Amtsgericht Wuppertal wegen Körperverletzung verurteilt worden.

Die Bundestierärztekammer spricht sich mittlerweile ebenso für ein Wildtierverbot im reisenden Zirkus aus wie auch die Mehrheit der Bevölkerung in der BRD. Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung finden zwei Drittel der Befragten Wildtiere im Zirkus nicht mehr zeitgemäß. 2003 hat der Bundesrat in einem Entschließungsantrag ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus gefordert. Die Bundesregierung hat die Entschließung bis heute nicht umgesetzt – im Gegensatz zu 13 anderen europäischen Ländern, die bereits Einschränkungen bezüglich der im Zirkus genehmigten Tierarten erlassen haben. Immer mehr Prominente sprechen sich für ein Verbot aus, darunter auch Rocklegende Udo Lindenberg, Bill und Tom von Tokio Hotel und Comedian Hella von Sinnen.

Interviewkontakt: Peter Höffken, Tel: 07156 / 1782818, PeterH@peta.de
Weitere Informationen: http://www.zirkus.peta.de
Chronik „Universal Renz“: http://www.peta.de/chronikafrikasbigcircus
Druckfähige Fotos von Tieren im Zirkus: http://www.fotos.peta.de/categories.php?cat_id=33

Autor:

Bartek Langer aus Wesel

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