Niedeckens fast steckerfreie Wellness-Show beim "Fantastival" im Burgtheater
Der nette Onkel da vorne hat's drauf! Ist längst nicht mehr so bockig wie in den Achtzigern. Damals forderte er das Publikum schonmal gerne auf, auf das Mitklatschen zu verzichten, weil das eben nervt. Wolfgang Niedecken altersmilde? Scheint so. Jedenfalls beim Auftritt im Dinslakener Burgtheater, der, na sagen wir's, wie's ist, affengeil geriet!
Unplugged darf BAP seine Tour nicht nennen, irgendwelche verschrobenen Urheberrechtsschützer hatten was dagegen. Also zieht Niedecken "den Stecker" und kredenzt der Altkreisstadt ein Konzert mit Hits vergangener Jahrzehnte in teilelektrifizierter Sparversion.
Eine grandiose Show vom Hocker, die das "Fantastival"-Publikum mitreißt. Aber nicht von den Stühlen (jedenfalls nicht sofort!), weil Niedeckens Songs nicht so wirken. Obwohl er schon vor dem ersten Ton 'ne Standing Ovation einheimst! Ist das für seinen Schlaganfall vor zweieinhalb Jahren?
Nein! Es geschieht, weil hier tausend Menschen das Gefühl haben, einen auf der Bühne stehen zu sehen, der ihnen etwas geben kann - immer konnte. Das wird im Laufe des Abends immer klarer. Sie kommen alle: Jupp, Lena, Kristallnaach, Ahn un für sich, Anna (fand er früher peinlich, die Nummer), Verdamp lang her, Do kanns zaubre und viele mehr.
Die steckerfreien Arrangements lassen das Open-air-Rund in Erinnerung schwelgen. Kaum eine andere deutsche Band verknüpfte politisches Denken so gekonnt mit schnörkelloser Rockmusik und wirklich guten Balladen.
Niedecken hat mächtig Spaß: an seinen eigenen Liedern, an der spielfreudigen Band und an Schlechtrechnern im Publikum, die "Heidi" rufen, wenn der BAP von Frauennamen mit vier Buchstaben spricht.
Danke Wolfgang, für ein tolles Konzert.
Das sagt der nette Onkel zum Thema "unplugged":
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Und alle singen mit (Verdamp lang her) ...
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Fotos und Videos zum Beitrag: ming Frau
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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