Naherholung für jung und alt
Er ist einer der saubersten Seen in Nordrhein Westfalen, ein Publikumsmagnet auch über die Grenzen des Niederrheins hinaus. Der Auesee in Wesel hat einiges zu bieten. Durch Kiesaushebungen entstand er bis in die 80er Jahre und ist heute fester Bestandteil der Flora und Fauna. Etliche Fische, Muscheln und Krebse fühlen sich hier wohl, und auch an die gefiederten Bewohner der Aue ist gedacht. Eine Vogelschutzinsel und schwimmende Brutflöße im See bieten ihnen einen geschützten Lebensraum.
Und wie sieht es für den Menschen aus? Sehr beliebt ist neben Windsurfen und Segeln das Tauchen im bis zu 17 Meter tiefen See. Eine besondere Attraktivität stellt dabei die Poseidon dar. Das ausgediente Schiff wurde zur Jahrhundertwende von der Tauchsportgemeinschaft Wesel e.V. im Auesee versenkt und lädt heute zum Wracktauchen ein.
Die meisten Besucher kommen jedoch zum Sonnenbaden und Schwimmen.
Das ist seit dem 1. Juli 1970 auf eigene Gefahr gestattet. Sanitäre Einrichtungen, Wasseranschluss, sowie ein Erfrischungsstand waren bereits vorhanden. Etwa zwölf Jahre später wird die erste Wachstation der Deutschen Lebens- Rettungs- Gesellschaft (DLRG) offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Während der Badesaison sorgen seit diesem Tag Rettungsschwimmer für Sicherheit im und ums Wasser. Heute sind es etwa 40 Engagierte, die vom 15. Mai bis 15. September die Rettungswachstation an den Wochenenden besetzen. Während der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen sogar täglich. Ralf Riehl, ehemaliger Vorsitzender der Ortsgruppe Wesel, ist seit 20 Jahren Rettungsschwimmer der DLRG. Eine lange Zeit, in der sich manches getan hat am Auesee. Er erinnert sich gerne zurück: „Es war um einiges voller als heute. An heißen Sommertagen lagen die Besucher Decke an Decke auf der Wiese in der prallen Sonne. Die heutige Bebaumung gab es noch nicht.“ Das sorgte für etliche Einsätze der Rettungskräfte. „Ein bis zwei Menschen mit Kreislaufkollaps waren pro Tag zu erwarten,“ verdeutlicht Riehl die Situation. Wegen der Menge an Besuchern war eine Trasse von der Wachstation zum Wasser nötig. Es wäre nicht möglich gewesen sich im Notfall zügig durch die Massen zu schlängeln, so Riehl.
Glücklicherweise sind Rettungseinsätze im Wasser nicht alltäglich. Früher wie heute sind Schnittwunden im Fußbereich und Insektenstiche die häufigsten Einsatzfelder der Rettungsschwimmer.
Es ist ruhiger geworden am Auesee, ein beliebtes Ziel für jung und alt bleibt er trotzdem. Früher wie heute ist er gleichermaßen ein Platz zum Abschalten und Austoben, der beinahe jedem Weseler am Herzen liegt. Naherholung direkt vor der Toren der Hansestadt.
Autor:Moritz Lohmann aus Wesel |
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