MR. PRESIDENT - Sie waren wunderbar

Mr. President, JOCHEN BUSSE
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Als der Vorhang sich senkte, brandete ein lang anhaltender Applaus der Zuschauer des nicht vollbesetzten Theatersaales im Städt. Bühnenhauses auf. Vor gut zwei Stunden hatte sich der Vorhang für die Komödie "November" von David Mamet aufgetan. Das schmucke, lichtdurchflutete Bühnenbild zeigte das Oval Office, das Arbeitszimmer im Weißen Haus des Präsidenten der USA, in dem sein Berater Archer Brown etliche Telefonate führte, bis der US-Präsident Charles Smith sein Büro betrat. Jochen Busse, in der Rolle des Präsidenten, erreichte ein Empfangsbeifall, dem nur Prominenten zuteil wird.
Brown klärte den Präsidenten auf, wie es um seine Wiederwahl bestellt ist.
Ein Anruf der Präsidenten- Gattin, die ihn auch noch mit dem Aufzug aus dem Weißen Haus nervt, unterstrich die Chancenlosigkeit eines Wahlgewinns. Eine am Telefon unbedachte Äußerung an seine Frau, um das Telefonat schnell zu Ende zu bringen, sieht ihre Kreise, die des Präsidenten rotes Telefon nicht mehr still stehen lassen wollten. Cholerisch aufgebracht, beschimpfte und verunglimpfte er seine Gesprächspartner, sodass der Zuschauer glaubte für Busse einen Notarzt einbestellen zu müssen. Doch dann griff die Idee, mittels der Truthahn-Züchter, einen Ausweg zur Finanzierung des Wahlkampfes gefunden zu haben. Die daraus resultierenden korrupten Machenschaften erweisen sich stets als Fehlschlag. Was für die eine Seite von Vorteil, war für die andere Seite von Nachteil. Dass am Ende sein Berater Archer Brown ein Angebots-Telefonnat führte und er zusagte: Jetzt stehe ich zur Verfügung, Karl-Theodor! zeigte zum Einen, dass der Präsident gescheitert war, aber auch unverkennbar die Handschrift von politischen Kabarettisten die die Bühne beherrschten.
Wer am Samstag-Abend nicht die Gelegenheit hatte, Heute aber die Möglichkeit hat, das Weseler Bühnenhaus aufzusuchen, sollte die Chance nicht verpassen und für die Heute, am Sonntag, dem 22.Januar 2012, um 18.00 Uhr stattfindende Wiederholungsvorstellung eine Karte für die quirlige Komödie zu ergattern.

Autor:

Peter Reiss aus Wesel

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