Eine Schifffahrt und eine illustre Gesellschaft
Meine Nachbarn

Vor etlichen Jahren fuhren wir mit einem Rheinschiff von Bonn in Richtung Linz und wieder zurück. Das Wetter war nicht ganz so heiß, wie in diesen Tagen. Wir, das waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Rotkreuz-Seminars für Öffentlichkeitsarbeit. Rotkreuzler können mehr als Verbände anlegen oder Erbsensuppe kochen, wird wiedermal deutlich.
Nach geraumer Zeit gesellte sich Hans Magnus (= Herr Enzensberger), der wunderbare Geschichtenerzähler zu uns. So wurde es eine literarisch interessante Fahrt.
In dem Buch Blauwärts - Ein Ausflug zu dritt - hat der zuvor erwähnte Hans Magnus Enzensberger über seine Nachbarn unter anderen gedichtet: „Die Dame mit dem umwerfenden Parfüm sehe ich nie, dass sie da war, verrät die synthetische Wolke im Lift. Der Türke mit dem Schnurrbart ganz unten, nimmt immer meine Pakete an. Abgesehen von den schüchternen Sonaten der Nervenärztin herrscht meistens Ruhe im Haus, nur der pensionierte Sozialarbeiter bohrt fleißig…immer neue Löcher in die Wand,…Die Frau mit dem riesigen Kinderwagen ist plötzlich weg. Ihr Briefkasten quillt schon über.“ Nur die treue Taube brütet wie jedes Jahr auf der Kräuterloggia des Nachbarn von nebenan.

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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