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Markus Persing - Revoluzzer zwischen IT und absichtsloser Kunst
Aufgewachsen als Kind einer Bäckerfamilie war Markus Persing schon immer eher der Revoluzzer. Schon im Abitur wollte er lieber die Fächer Mathe und Kunst nehmen, wovon ihm aber alle vehement abgerieten.
Er entschied sich dann für Mathe und Physik und es verschlug ihn in die technisch-logische Richtung. Die Karriere als IT-Berater ging steil bergauf. Immer höher, schneller, weiter bis das Leben ihn 2003 dann auf den Boden der Tatsachen holte. Klassischer Burnout!
Nach und nach befasste er sich wieder mit der malerischen Kunst, die ihn im Grunde genommen schon seit seinem 9 Lebensjahr begleitete, aufgrund seines Jobs jedoch in der Versenkung verschwand. Er fing wieder an zu zeichnen, absolvierte eine Visualisierungsausbildung in Köln und arbeitet seitdem unter anderem als Innovationscoach. “Da passiert richtig was mit den Leuten,” sagte Markus Persing. “Ich begleite Menschen visuell bei der Veränderung in ihrem Leben.”
Visualisierung und Sketch Notes
Seit circa fünf Jahren gibt Markus Persing Zeichenkurse im Kulturspielhaus Scala in Wesel. Erst kürzlich war er im Livestream zu sehen. Er verwendet möglichst einfache Symbole und Figuren und verbindet sie mit den typischen Elementen des Sketchnoting. “Ich bin damit auch an Schulen unterwegs und unterrichte die Lehrer, damit sie es im Unterricht mit ihren Schülern anwenden können. Kinder lernen so schnell und es hilft ihnen total gut sich auszuprobieren ”, sagt Persing mit einem Lächeln.
Seine große Leinwandkunst hängt seit gut zwei Jahren in der “Weinzeit” am Großen Markt. “Ich und meine Bilder fühlen uns dort sehr wohl und ein Atelier oder Ausstellungsraum habe ich nicht”, sagt er.
Kunst ist Ausdruck ohne Worte
Er arbeitet momentan im Homeoffice und neben der Arbeit malt er wieder sehr viel. “Ich bin Schüler von Gabriele Musebrink aus Essen und habe dort eine Ausbildung über drei Jahre in der intiutiven Prozessmalerei gemacht.” Bei diesem besonderen Prozess des Malens arbeitet der Spachtel einfach, es ist nichts planbar und man muss sich voll drauf einlassen was gerade passiert, sich hineinfühlen. “Ähnlich wie in der jetzigen Zeit. Man muss akzeptieren was ist und situativ damit umgehen”, so Persing.
Genau wie in dem Prozess des Coachings, wo man sich auch auf Mensch und Gefühl situativ einlassen muss. Und so bringt Markus Persing seine Leidenschaften wieder zusammen, technisch-logisches Denken meets Kreativität.
“Wir sollten jetzt wieder lernen das zu schätzen was wir gerade nicht haben können. Ich liebe das Meer, die Nordsee und umso dankbarer bin ich, wenn die Zeit ist, dass ich wieder hinfahren kann. Denn das was wir haben, ist gar nicht so selbstverständlich und sich dessen bewusst zu werden, diese Zeit jetzt sollten wir nutzen.”
Für die Zeit im Rentenalter hat er auch schon vorgedacht. Er hat sich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und eine Ausbildung zum Reiki Meister absolviert. Seit 2020 ist er ausgebildeter Reiki-Lehrer und sein Ziel ist es, auch selbst ausbilden zu können. “Es ist ein Stück Altersvorsorge, denn die Vorstellung nichts zu tun, wäre einfach furchtbar. Ich möchte etwas sinnvolles tun,” sagt er abschließend.
Zu finden ist Markus Persing auf seiner Website und bei Facebook.
Autor:Ines Wenzel aus Wesel |
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