Malmsheimer friert sich durchs herbstdemente Bühnenhaus
"Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" Eine der fundamentalen Weisheiten, mit denen Jochen Malmsheimer die Welt erklärt. Jedenfalls die des Redens.
Und damit wäre auch schon fast alles zitiert, was man sich nach 90 Minuten "Ich bin kein Tag für eine Nacht" merken kann. Der Bochumer Vielredner präsentiert sich wie gewohnt - und dennoch überraschend - als unvergleichliches Verbal-Phänomen. Wer imstande ist, auch nur ein Dutzend seiner Pointen zu zitieren, der gehört gedruckt.
Und warum? Pass auf: Weil der Mann keine Pointen produziert - sein Programm ist eine einzige Pointe. Kein Thema!
Wer alles versteht (akustisch oder semantisch - das sei Ihnen überlassen), der hält sich schon nach einer Viertelstunde den Bauch, weil's da so angenehm humorig rumort.
Bevor sich der Meister aus den "aktischen Fallwinden" auf der Theaterbühne verabschiedet, schüttet er seine Theorie von der Herbstdemenz aus, die sich - beginnend mit dem bayrischen Oktoberfest - über die Rhein-Main-Schiene bis ins Ruhrgebiet ausbreitet. Und wer in der eisigen Kreisstadt nicht vor den Narren in Richtung Hallig Hooge fliehen will, dem steckt Malmsheimer noch schnell, was Karneval auf Lateinisch bedeutet: "Fremdgehen zu schlechter Musik"!
Hatten Sie etwas Anderes erwartet?!
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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