Literaturkreis LeseZeichen liest Judith Hermann (2)

Die Autorin Judith Hermann
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Literaturkreis LeseZeichen liest Judith Hermann

Wesel: Literaturkreis LeseZeichen | Am Montag, 18. April ist es wieder
soweit: der Literaturkreis trifft sich, um die Kurzgeschichte "Sommerhaus
später" von Judith Hermann zu lesen und über diese zu
diskutieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich!

Die Autorin Judith Hermann (* 1970 in Berlin-Tempelhof) begann ein
Germanistik- und Philosophie-Studium mit der Absicht, als Journalistin zu
arbeiten. Sie brach dieses ab und entschied sich für ein Praktikum in New
York. Zuvor besuchte sie die Berliner Journalistenschule. 1997 nahm sie an
der Autorenwerkstatt Prosa im Literarischen Colloquium Berlin teil; im
selben Jahr erhielt sie das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste
in Berlin. In Amerika schrieb sie ihre ersten literarischen Texte und
entdeckte bald die Kurzgeschichte als ihr liebstes Genre. 1998
veröffentlichte sie schließlich ihren ersten Prosaband "Sommerhaus, später".

Nach Hermanns ersten Erfolg verstrichen mehrere Jahre, in denen sie - nach
eigener Aussage - lernen musste, mit dem Druck, der durch Verlage, Medien
und Öffentlichkeit auf sie ausgeübt wurde, umzugehen. Hermann gelang der
literarische Durchbruch mit ihrem ersten Buch, dem Erzählungsband
Sommerhaus, später. Gelobt wurden von der Kritik ihre in kurzen Sätzen
gehaltenen, trotzdem unschlüssig bleibenden Schilderungen alltäglicher
Begebenheiten. Hermann skizziert in ihren melancholisch gefärbten kurzen
Erzählungen die Stimmungen der Personen und die feinen Nuancen in wenigen
Worten. Beeinflusst ist Hermann dabei von Raymond Carver, auf den sie sich
in Interviews und Preisreden auch immer wieder bezogen hat.

Sommerhaus, später wurde von der Kritik meist positiv aufgenommen. Vor allem
zeigte sie sich davon begeistert, dass es Hermann gelang, in ihren
Erzählungen das Lebensgefühl ihrer Generation, der Ende der 1990er in Berlin
lebenden Künstler-Studenten-Arbeitslosen-Bohème, darzustellen. Für Hellmuth
Karasek verkörpern Hermanns Erzählungen den "Sound einer neuen Generation".
Neben diesem Generationen-Effekt wurde ebenfalls konstatiert, dass Hermann
eine Schriftstellerin sei, die Frauen aus ihrer Welt heraus erzählen lasse,
ohne dass dies als emanzipatorische oder gender-kämpferische Literatur
verstanden werde. Hermann wurde zur Galionsfigur einer "Fräuleinwunder"-Literatur
gemacht, zu der auch Erzählerinnen wie Jenny Erpenbeck, Felicitas Hoppe, Zoe
Jenny, Juli Zeh oder Julia Franck gezählt wurden.

Literaturkreis LeseZeichen im Café Minchen
Kosten für Kopien
Jeden 3. Montag im Monat 19.00 Uhr
Dinslakener Landstrasse 34
46483 Wesel
www.cafe-minchen.de

Autor:

Claudia Bongers aus Wesel

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