Knebels frotzelige Wintermärchen auf der junikalten Fantastival-Bühne
Wer schubst seine Angetraute ins Schwimmbad und wundert sich, wie lange se tauchen kann? Wer spoilt seine Konfirmation im weißen Elvis-Anzug? Wer macht lieber Party in der Alten-WG als den Hänger im Pflegeheim? Richtig: der Knebel!
Essens bekanntestes Affentheater tänzelt knöchern am ersten Veranstaltungstag über die Fantastival-Bühne im Dinslakener Burgtheater. Es ist alles andere als warm und Knebel wird zwei Stunden später dem "deutschen Wintermärchen" einen mitgeben. Der Stimmung tut's gut.
Den Leuten ist kalt, da hilft anfangs auch die Ruhrgebiets-Version von "We will rock You" eher wenig. Doch das Niederrhein-Eis bricht spätestens, als Knebel erzählt, wie seine Guste im Stadtbad ihr Seepferdchen schaffte, nachdem der fiese Herbert se "für Spaß" ins Becken stieß.
In altbekannter Manier frotzeln sich Ernst, Ozzy, Herbert und der Trainer durch's neue Programm "Männer ohne Nerven". Dabei drücken sie kräftig die Knöpfe an der Oldie-"Dschukbox" (Sankt Franziskus, Für ewig jung, Ozzy is' gut), schwadronieren über alte Aufreißer-Zeiten in der Venezia-Eisdiele oder machen sich Sorgen über drohende Gefahren des Rentnerdaseins.
Die Zuschauer lachen Tränen, als ausgerechnet der naive Trainer die "Stadt-Land-Fluss"-Runde mit X gewinnt, weil er sogar den Xenosaurier kennt.
Auch Knebels Auftritt bei der Konfirmation ist ein Brüller: Den Presbytern schlagen die Oblaten doch glatt bis an die Darmwand durch, als sie seine blütenweiße Elvis-Montur sehen. Kein Wunder - Geschmack hatte Essens bekanntester Rentner schon immer!
Nach drei Zugaben hat's nur wenig geregnet das Publikum ist partiell aufgewärmter als der Juniabend und zieht zufrieden ab. Eine gelungene Einleitung des Fantastival-Programms, das mit Knebel-Tag 2, Milow und mehr weitergeht.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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