Jecke Weiber erobern Weseler Rathaus

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Begrüßung der Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zum Möhnensturm:

"Liebe Obermöhne Elke, liebe Möhnen,

zum Feiern seid ihr hergekommen
und das bleibt Euch unbenommen.
Für einen Tag wollt Ihr die Macht,
ausgelassen sein bis in die Nacht.
Kinder und Küche mit Mann und Maus,
kommen heute mal ohne Frauen aus.

Gestattet mir dazu mal eine Frage,
und seid nicht böse, wenn ich das sage:
Kann man zu diesem Tag heute noch stehen?
Wo schon Männer in Elternzeit gehen?
Frauen haben doch fast überall das Sagen,
diesem Umstand müssen wir Rechnung tragen.

Ich finde, ein Karnevalstag für Männer muss her.
In Zeiten der Gleichberechtigung ist das nur fair.
An diesem Tag können die Männer dann denken,
dass sie die Welt-Geschicke lenken.
Schließlich wollen wir nicht, dass die Männer leiden
Denn das - liebe Möhnen - müssen wir vermeiden.

Zur Krankenpflege fehlt uns einfach die Zeit,
dazu sind wir zu busy! Meine Herren - tut mir leid!
Für das nächste Jahr werde ich ins Auge fassen,
den Altweibertag umbenennen zu lassen.
Altkerle- oder Altmännertag - was sagt Euch zu?
Es hat noch Zeit - überlegt also in Ruh!

Für heute bleibt ja noch alles beim Alten.
Die Offensive der Weiber kann Einzug halten.
Fasst die Männer aber behutsam an,
wer weiß, wofür frau sie noch gebrauchen kann.
Denkt daran, wie sensibel Männer sind.
In jedem Manne steckt schließlich ein Kind!

Drum gebt ihnen Liebe und bützt sie von Herzen -
dann können sie die harten Zeiten sicher leichter
verschmerzen.
Für mich muss jetzt der Kämmerer den Kopf hinhalten.
Das ist doch viel spannender, als immer nur zu verwalten.
Außerdem wird doch nur der Schlips beschnitten,
Ihr seht, dabei hat der Mann kein bisschen gelitten.
Und wenn, dann ist das im Gehalt mit drin,
eine Frau als Chefin ist gar nicht so schlimm!

Den Schlüssel und die Macht überlass´ ich Euch gerne!
Widerstand gegen wilde Weiber liegt mir absolut ferne.
Mit Obermöhne Elke komme ich zu dem Schluss,
dass man unter Frauen solidarisch sein muss.
So übergebe ich Euch nun meinen Schlüssel hier,
und besiegele das Ganze mit einem leckeren Bier.

Bis Aschermittwoch nehme ich mir frei,
ergebe mich völlig der Narretei.
Bis dahin genießen wir unsere Macht,
habt Spaß an der Freud´, singt, tanzt und lacht.
Und zum Ende dieser Närrinnenschau
rufe ich "Feldmark quanzum" und "Wesel Helau"."

Autor:

Helena Pieper aus Wesel

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