Büdericher Geschichte
Hollywood in Büderich

Rund 50 Darsteller und Helfer waren für den Dreh im Einsatz | Foto: Dirk Kleinwegen
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Bürgerverein dreht die „Zeitreise Büderich“

Gute Filme werden mittlerweile nicht nur in Hollywood oder in den Filmstudios Bavaria oder Babelsberg gedreht. Auch in einer Lagerhalle in Wesel-Büderich wurden am letzten Wochenende tolle Filmaufnahmen erstellt. Der Weseler durfte exklusiv bei den Dreharbeiten dabei sein.

VON DIRK KLEINWEGEN

WESEL-BÜDERICH. Bei dem Film „Zeitreise Büderich“ geht es um das alte zerstörte Büderich und auch um den Neubau des Ortes an anderer Stelle. „Heute drehen wir die Mittelalterszenen, die im 15. Jahrhundert auf dem Marktplatz in Alt-Büderich spielen“, erklärt Regisseur Frank Dießenbacher, „gespielt wird hier vor einer grünen Leinwand, die computergenerierten Bilder werden später dahinter gelegt. Wir haben das alte Büderich mit Straßen, Häusern und der Kirche St. Peter im Computer dreidimensional rekonstruiert, daraus werden Animationen, Kamerafahrten oder Straßenschlachten erstellt.
Der Auftraggeber des Films ist der Bürgerverein Büderich unter dem Vorsitz von Marcus Abram. Finanziert wurde der Film durch den LVR Rheinland. Der Verein hat aus dem Programm Regionale Kulturförderung Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro, verteilt auf zwei Jahre 2020 und 2021 erhalten. Darüber hinaus fließen noch 6.000 Euro aus den Mitteln des Vereins in das Projekt. Ende März soll der Film fertiggestellt sein.
Einen vergleichbaren Film hat die Firma Dießenbacher Informationsmedien bereits für die Stadt Wesel erstellt: „Zeitreise Wesel“.
Die Dreharbeiten am Samstag dauern den ganzen Tag. Rainer Gellings, der stellvertretende Vorsitzende, hat seine moderne Lagerhalle als Produktionsort zur Verfügung gestellt. In der Halle sind große grüne Stoffbahnen aufgehangen und auf dem Boden verlegt.
40 Personen in Gewändern der Weseler Hanse stehen für die Aufnahme der einzelnen Sequenzen zur Verfügung. Damit die Aufnahmen möglichst echt wirken stehen neben den detailgetreuen Kostümen auch zahlreiche Requisiten zur Verfügung, sogar zwei lebendige Hühner.
In der letzten Zeit wurden bereits Szenen in Alt-Büderich, auf den Straßen in (Neu-) Büderich, in der Krypta von St. Maria-Himmelfahrt in Wesel, sowie im Geldmuseum in Xanten-Wardt aufgezeichnet. Es gab damals eine Münzstätte in Alt-Büderich, daher wurde im Museum nachgestellt, wie damals Münzen geschlagen wurden.
„Wir haben 2017 zusammen mit der Stadt Wesel und einem Planungsbüro eine Dorfentwicklungskonzept erstellt“, erinnert sich Abram, „während der Zeit habe ich die 3D-Rekonstruktion der Stadt Kalkar zum 750-jährigen Stadtjubiläum, auch von Frank Dießenbacher gesehen.“ Die Idee einer 3D-Rekonstruktion von Alt-Büderich und dem ursprünglichen Zustand von Neu-Büderich wurde in das Konzept aufgenommen. „Alt-Büderich ist 1813 durch Napoleon vernichtet worden, der Ort war ihm einfach im Weg“, erklärt der Vorsitzende, „heute gibt es da nur noch die Stadtwüstung. Abgesehen vom APX in Xanten ist Büderich die einzige Stadt im Rheinland, die nicht an Ort und Stelle wieder aufgebaut wurden.
Aus Luftbildaufnahmen und Schummerungskarten kann man im Gelände noch immer die Struktur erkennen. Aus alten überlieferte Stadtansichten, die nach viel Rechercheaufwand gefunden wurden, hat man ein 3D-Modell entwickelt. Anhand der historischen Stadtansichten wurde am Niederrhein nach ähnlichen Gebäuden gesucht, die noch existieren, beispielsweise sieht das Steintor in Goch ähnlich aus wie das frühere Rheintor von Alt-Büderich.
Projektbegleitend wurde eine Website erstellt. Unter www.zeitreise-buedrich.de kann man sich über die Geschichte des Ortes informieren, aber auch bereits die Rekonstruktionen ansehen.

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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