Gnadenlose Tanz-Juroren?
Hamminkelner Juror Frank Baran im Wertungsrichter-Team von Joachim Llambi
"Alles begann vor ein paar Wochen durch einen Telefonanruf von Joachim Llambi, dem Wertungrichter der beliebten RTL-Fernsehtanzshow 'Let´s Dance'", erzählt der ehemalige Welt- und Europameister im Formationstanzen Frank Baran. Der gebürtige Weseler, der seit zwölf Jahren in Hamminkeln wohnt, kennt den "gnadenlosen" Juror Joachim Llambi bereits seit der Juniorenzeit im Tanzsport, "also quasi über 35 Jahre.", fügt er hinzu.
Als Turnierleiter Joachim Llambi für das "Latin Cup der Professionals 2018" noch einen Wertungsrichter benötigte, fragte er kurzerhand den befreundeten Frank Baran (53) aus Hamminkeln, der seit dem Jahr 2000 hobbymäßig als Wertungsrichter im Tanzsport aktiv ist.
Ein besonderes Turnier
"Es sollte ein besonderes Tanzturnier werden," nicht nur, weil es ein "Wiedersehen früherer Weggefährten" war, wie der ehemalige Welt- und Europameister im Formationstanzen, Frank Baran, erzählt. Auch deshalb, weil "nach einer Serie, die 2006 begann, sich der Vorhang (Anm. d. Red.: für dieses Turnier an diesem Ort) für immer schließen" sollte, so Baran. "Also war es das Finale Turnier mit einem Feuerwerk an exzellenten tänzerischen Darbietungen im Turnierverlauf und Showeinlagen jedes Paares im Anschluss.", fügt er hinzu.
Selbst Llambis Stimme kam ins Straucheln
"Bei der Verabschiedung der Paare breitete sich nicht nur im Publikum eine gewisse Wehmut aus, auch beim Veranstalter, bei den Organisatoren, Sponsoren", schildert Baran, der am Ende dieses Tanzturnieres bemerkte, dass selbst bei dem als "Mr. Gnadenlos" bekanntem "Let´s Dance"-Juror Joachim Llambi die "Stimme bei seiner Schlussrede ins Straucheln" kam. Schließlich habe man mit dieser Veranstaltung zwölf Jahre lang alles gegeben, die "Menschen für den Tanzsport begeistert, die gerne jedes Jahr wiederkamen. Die Verbundenheit mit der Kurstadt und die Hilfe der nötigen Sponsoren waren einfach sehr groß und deshalb fiel allen auch der Abschied besonders schwer.", resümiert der tanzsportbegeisterte Wertungsrichter Frank Baran, der klare Worte findet: "Es ist eigentlich schade, dass sich immer öfter die Funktionäre über den Sport stellen und nicht umgekehrt. Wenn die Politik den Sport kaputt macht, ist es nicht die richtige Politik."
Weseler tanzten zu Strasser-Musik
Baran schlägt damit auch einen Bogen nach Wesel, denn auch "die Stadt Wesel war früher Austragungsort großer Tanzturniere. Einmal im Jahr tanzten die Weseler zu der Musik von Hugo Strasser und seiner Bigband. Welt- und Europameister der Tanzszene kamen zum Stelldichein in die Niederrheinhalle von Wesel. Die Weseler waren ein tanzbegeistertes und tolles Publikum. Wäre es nicht schön, wenn man die Zeit einfach zurückdrehen könnte?"
"Vielleicht werden durch solche Zeilen einige Funktionäre wach gerüttelt, schließlich gehört Tanzen zu einer der populärsten Sportarten.", so Frank Baran abschließend.
Drei Fragen an: Frank Baran ...
1. Welche Gemeinsamkeiten – neben dem Tanzsport – haben Sie und Joachim Llambi?
"Als Gemeinsamkeit haben wir das Tennis spielen und die Ausbildung als Bankkaufmann."
2. Viele Zuschauer kennen Joachim Llambi als den gnadenlosen Juror bei der RTL-Show „Let´s Dance“. Was ist wirklich dran am „Mr. Gnadenlos“-Ruf?
"Mr. Gnadenlos sagt was er denkt, manchmal für meinen Geschmack etwas zu überzogen. Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass der Sender RTL die Art und Weise auch vorgibt. Privat ist er schon ein wenig anders."
3. Haben Sie schon öfter mit Joachim Llambi – wie im aktuellen Fall als Wertungsrichter – zusammen arbeiten dürfen und was schätzen Sie an der gemeinsamen Zusammenarbeit am meisten?
"Ja, es war bereits das 2. Mal das wir in dieser Konstellation zusammen gearbeitet haben. Ich schätze an Joachim seine professionelle Art, er weiß wovon er redet und seine lockere Redensart. Mit Joachim wird es auf jeden Fall immer ein unvergessener Abend."
Helena Pieper
Autor:Helena Pieper aus Wesel |
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