Geschichte von Wesel - Wie sich die Weseler Bürger eine Ordnung gaben (4)

Nach der Sommerpause mal wieder etwas aus der Geschichte der Stadt Wesel.
Diesmal zum Thema Integration von Fremden, dass vor dem Hintergrund der Ergüsse von Herrn Sarazzin mal wieder aktuell geworden ist. Im Jahre 1393 in der Stadt Wesel kein Problem.
So hieß es damals:
Aufnahme von Juden ins Bürgerrecht
Bürgermeister, Schöffen und Rat haben Samuel, dem Juden, seiner Frau und seinen Kindern das Bürgerrecht verliehen. (was damals nicht so einfach zu bekommen war) Dafür zahlen sie an die Stadt jährlich auf St. Michael (dem Namenstag des heiligen Michael) acht schwere Gulden, und zwar so lange, wie unser Junker von der Mark (der Graf von Kleve) und seine Erben ihnen erlauben, in Wesel zu wohnen. Mit der Zahlung der acht schweren Gulden sind sie von der Schatzung und der Teilnahme an einen Kriegszug befreit. (Ansonsten mussten die Bürger mit Bürgerrecht dem Grafen von Kleve bei seinen Kriegszügen sowohl finanziell als auch persönlicch zur Seite stehen) Er muß sich jedoch an der Wache, dem Graben und dem Halten der Pferde beteiligen. (Für die Verteidigung der Stadt Wesel mussten Bürger selber oder durch Beauftragte den Stadtgraben in Ordnung halten bzw. Pferde für den Kriegsfall bereit halten) Darüber hinaus braucht er keinen Dienst zu leisten.
Gegeben am Abend vor St. Martin (also am 10. November 1393)
Als Nachsatz kommt noch die Ergänzung:
Ebenso Selichman, der Jude , zahlt auch auf St. Michael.

Autor:

Richard Wolsing aus Wesel

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