Feidmanns freundliche Beatles-Variationen finden ein dankbares Weseler Publikum
Bei seinem letzten Wesel-Besuch konnte Giora Feidmann noch das ganze Konzert hindurch stehen. Dieses Mal zog der Achtzigjährige es vor zu sitzen. Auf Augenhöhe mit den vier Herren vom Rastrelli-Quartett, mit dem zusammen der freundliche Klarinettist bekannte Songs der Beatles interpretierte.
Federleicht trug die außergewöhnliche Akustik den gar lieblichen Klang von "Things we said today" ,"Eleanor Rigby" oder "Michelle" durch das hohe Gewölbe des Willibrordi-Doms - durch die Ohren der Zuhörer direkt in ihre Herzen. Dieser sympathische Opa musste gar nicht erklären, dass man die Beatles für ihr Wirken am Frieden unter den Weltmenschen loben muss.
Das hatte das Publikum vor Jahren selber herausgefunden - und beim Konzert nochmal. Und mit vier Celli und einer Klarinette klingen selbst Rock'n'Roll-Nummern wie "Dizzy MIss Lizzy" oder "Back in the U.S.S.R." wie der Soundtrack für ein Völkerverständigungs-Filmchen.
Manchmal hätte man sich gewünscht, die Celli würden etwas stärker durchdringen gegen das Holzgebläse des kleinen Chefs - aber, hey: Wer würde tatsächlich Kritik üben an diesem musikalischen Botschafter des Weltfriedens?
Und als hätte Feidmann Wind davon gekriegt, dass zwei, drei Zuhörer den Pep beim Vortrag vermissten, bestellte er mit dem Jerusalem Duo seine Enkelin Hila Ofek (Harfe) und deren Ehemann Andre Tsirlin (Klarinette) auf die Bühne. Die Beiden lieferten mit "While my Guitar gently weeps" und "Something" von George Harrison die beiden stärksten Interpretationen des Abends.
"Norwegian Wood", "When I'm Sixtyfour", "Let it be", "Honey Pie" - von Noten getragene Wunderwerke begeisterten Wesel und entlockten dem Publikum Standing Ovations. Giora Feidmann hat's leicht, nicht nur wegen der Beatles-Evergreens. Ganz am Ende ein gemeimsames "Hey Jude", dann machte er Schluss. Genug malocht, Opa lockt seine Mischpoke ins Off.
Nochmal Applaus.
Video von Hey Jude
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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