Erzähl-Routine ersetzt Witz und Spannung

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Wachsende Erfahrung läuft nicht zwangsläufig auf steigende Qualität hinaus. Das wissen Gastronomen, Bauunternehmer - und Schriftsteller.
Friedrich Bornemann legt seinen dritten Wesel-Krimi vor: "Kling Glöckchen" nennt er die Geschichte um sein dem geneigten Leser bereits bekanntes Ermittler-Duo Brasche/Lüdenkamp und den sympathischen Privatdetektiv Beo Wulf.
Mit Näschen fürs Zeitgeschehen bettet der Autor die Handlung in die aktuelle Rekonstruktion der Historischen Rathausfassade am Großen Markt in Wesel ein.
Bauarbeiter entdecken dort eine nackte Leiche.
Bornemann strickt eine kleine Geschichte rund um Wesels Altstadt-Herz, die im Grunde alle notwendigen Zutaten enthält: eine gute Idee, bekannte Örtlichkeiten, eine überschaubare Anzahl Figuren, Einblicke in kriminaltechnische Arbeit.

Doch es fehlt das Salz im literarischen Süppchen. Bornemann spult den Streifen runter: nur eine Erzählebene, kein Wortwitz, keine spürbare Liebe zu Örtlichkeiten oder den Menschen am Niederrhein.

Sorry Fritz, ich komme mir gemein vor. Trotzdem: Du hast die Chance verpasst, eine gute Story zu erzählen. "Der gefleckte Stier" war besser, "Der Fall de Mol" auch. "Kling Glöckchen" wirkt wie mit der heißen Nadel gestrickt. Das kannst Du besser! Und bestimmt machst Du es bald besser ...

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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