"Natur und Kunst" im Bereich der Halbinsel Auesee: Antrag der SPD und erste Projekt-Ideen des Niederrheinischen Kunstvereins
"Erlebnispark Aue" in Wesel
"Wir als Niederrheinischer Kunstverein freuen uns über jede Initiative, mehr Kunst in den öffentlichen Bereich zu integrieren. Dafür bieten sich in Wesel einige Möglichkeiten, sei es auf der großen Wiese vor dem Niederrhein-Museum oder als eine Kunstachse, die sich vom Bahnhof bis zum Rhein erstrecken könnte, oder auch, wie jetzt von der Stadt vorgesehen, als Raum für „Natur und Kunst“ auf der Halbinsel am Auesee. Dies ist eine schöne Möglichkeit, Kunst erlebbar zu machen.", heißt es seitens des Niederrheinischen Kunstvereines.
"Eine solche `Kunstlandschaft` bieten bereits einige Städte im Umkreis, die ihr Angebot an Kunstwerken im Naturraum kontinuierlich erweitern (z.B. Skulpturenpark Köln, Kröller-Müller Park in Arnheim, Schloss Moyland oder auch – im Kleinen - die Nachbarstädte Xanten, Rees und Moers (Seewerk), um nur einige zu nennen. Daneben gibt es eine Anzahl privater Initiativen für Kunst in der Landschaft (z.B. „Waldfrieden“ in Wuppertal oder „Im Tal“ in Hasselbach u.a.)", heißt es weiter.
Auswahl von Künstlern
Der vorgesehene Bereich oberhalb des Strandbades Auesee wird bisher vor allem landwirtschaftlich genutzt und könnte für Besucher und Einwohner der Stadt zukünftig ein schöner Ort für Begegnung, Erholung und Anregung werden. "Wir als Kunstverein bieten unsere Unterstützung für das Projekt an und sind gerne bei der Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern behilflich, die in diesem Bereich Projekte und/oder Skulpturen verwirklichen.", so Claudia Bongers, Geschäftsführerin des Niederrheinischen Kunstvereines.
Folgende Möglichkeiten würden sich für die weitere Planung aus der Sicht des Kunstvereines ergeben:
Gebäude
Neben der Dauervermietung wäre eine Nutzung für Jahresstipendien für Künstler (artist in residence), Schriftsteller (StadtschreiberIn) und/oder für KünstlerInnen als temporäre Arbeitsräume, auch für Workshops mit KünstlerInnen denkbar, vielleicht in Abwechslung mit Vermietung als Ferienwohnungen.
Außenbereich
Der Kunstverein könnte Künstlerinnen und Künstler vorschlagen für Kunstprojekte und Skulpturen, entweder für eine dauerhafte oder – zunächst bevorzugt - für eine temporäre Ausstellung.
Temporär aufgestellte Skulpturen oder Land-Art-Projekte würden eine größere Aufmerksamkeit für Besucherinnen und Besucher ergeben, weil die Objekte nach einiger Zeit wechseln.
Die Lage am Auesee bietet die Möglichkeit, Wind und Wasser zu nutzen, um z.B. auch (evtl. bewegliche) Kunst-Objekte im und auf dem See zu installieren. Land-Art-Projekte könnten beispielsweise Skulpturen aus Holz, Installationen in den Bäumen aus Segeltuch u.a. sein.
Skulpturen könnten aus bearbeiteten Steinen, Corten-Stahl, Kunststoff oder (Plexi-) Glas errichtet werden.
Das begrenzte Budget
Im Blick auf ein begrenztes Budget wäre denkbar, zunächst Künstlerinnen und Künstler zu bitten, an verschiedenen Orten temporär Kunstwerke aufzustellen, wobei die Stadt Transport-, Aufstellungs- und Versicherungskosten übernimmt. Über einen Ankaufsetat und/oder Sponsoren könnte in regelmäßigen Abständen (z.B. 2- bis 3-jährlich) jeweils eines der Objekte angekauft werden und ein Wechsel der anderen Objekte erfolgen.
Events wie Sandskulpturen-Festivals
Land-Art-Projekte könnten unter Einbeziehung von Bürgern durchgeführt werden, ebenso von Künstlern angeleitete Workshops. Dafür sollte eine Fläche in Hausnähe ausgewiesen werden. Hier könnte ein Steinkreis aus Findlingen - Bezug zur Auskiesung - als markanter Aufenthaltsort eingerichtet werden.
Weitere Events könnten mit anderen Kreativen in der Stadt entwickelt werden (Eventagenturen, Kulturagentinnen, Wesel Stadtmarketing GmbH). So könnten beispielsweise in einem mehrjährigen Rhythmus im Rahmen eines Sandskulpturen-Festivals mit Bezug zur Stadt Wesel (z.B. Darstellung von Gebäuden, Hanse, Schill, oder die Eidesleistung) spektakuläres angefertigt werden. Die Akteure hätten in der Zeit evtl. eine Wohnmöglichkeit im vorhandenen Gebäude.
"Waldsofas"
Für eine angenehme Aufenthaltsqualität könnten sog. Waldsofas (Sitzliegen) aufgestellt werden. Für diese bestehen Fördermöglichkeiten durch das Land oder die EU.
Schön wäre auch ein kleines (evtl. auch temporäres) Café in diesem Bereich. "Wir könnten uns gut vorstellen, dass schon der vorgesehene Aussichtsturm von Künstler*innen entworfen und gestaltet wird, wie schon in anderen Städten mit großem Zulauf erfolgt. Beispiele: Tetraeder Bottrop, Tiger and Turtle, Duisburg oder die Rehberger-Brücke in Oberhausen. Dies sind große Projekte, aber es funktioniert sicher auch bei kleineren Projekten.", schlägt der Kunstverein weiter vor.
Rückblick
"Mit dem Schreiben vom 14. November 2019 beantragte die SPD-Fraktion, im Bereich der Aueseehalbinsel einen Raum für „Natur und Kunst“ zu schaffen. Hierzu sollte ein Ansatz in Höhe von insgesamt 100.000 Euro in den Haushalt 2020 eingestellt werden.
Es sind unter dem Produkt „Städtisches Museum“ für die Jahre 2020 bis 2024 jeweils 20.000 Euro im Haushalt vorgesehen.", heißt es in der Presseinfo.
Aueseehalbinsel
"Die derzeitigen Planungen zum Neubau des Kombibades und der damit verbundenen Verlegung des Minigolfplatzes bieten zudem die Möglichkeit für bedeutende städtebauliche Entwicklungsszenarien. Durch die Verlagerung der Minigolfanlage an den Auesee wird der Bereich zwischen Badestrand und Aueseehalbinsel bereits städteräumlich aufgewertet.
Auf dieser Grundlage können dort durch naturnahe Entwicklungen zusätzliche Impulse für Bürger und Besucher geschaffen werden.", heißt es weiter.
Die nun im weiteren Fokus stehende Aueseehalbinsel biete "ebenfalls großes Potential für die Ausweitung des stadtnahen Freizeit- und Erholungsraumes."
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.