Talente fördern
Durch KREAKTIV entdecken Jugendliche mit Stift und Papier den Wasserturm Wesel
Eine kleine Gruppe Jugendlicher aus unterschiedlichen Städten des Kreises Wesel trifft sich vor dem Wasserturm Wesel mit der Künstlerin Silke Noltenhans, um einen vierstündigen kreativen Nachmittag in der Ausstellung Bear Rock Cafe des Weselers Künstlerpaares Gisela Kahl-Weigelt und Jochen Weigelt zu verbringen. Die jungen Leute hatten den Wasserturm zuvor noch nie betreten und warten gespannt mit ihren Zeichenmappen.
Das Künstlerpaar Weigelt gehört zu den Gründungsmitgliedern des noch jungen Vereins Kunst im Turm Wesel. „Sie haben sich sofort bereit erklärt, die Talentgruppe der KREAKTIV Bürgerstiftung der Volksbank RheinLippe in der Ausstellung zu empfangen und zu begleiten“, Noltenhans erklärt: „Es ist wichtig junge Talente in Ausstellungen zu führen, zu diskutieren sowie an ungewöhnlichen und reizvollen Orten zeichnen zu lassen.“ Dazu passt Jochen Weigelt's Motto der Ausstellung: Das Spiel ist das Ziel! Denn für die jungen Talente gilt ebenfalls, spielerisch sich mit dem Stift den architektonischen Herausforderungen des Wasserturms zu stellen. „Mutig sein, sich unverkrampft und ohne Druck ausprobieren,“ nur so können beeindruckende Erfahrungen gemacht werden.
Dazu passen die Diskussionen über KI-generierte und mit Graphik- oder Photoprogrammen bearbeitete Werke in der Ausstellung, die unter den Jugendlichen kontrovers besprochen wurden.
Im Anschluss eroberten sie den Wasserturm auf ihre Art, nämlich mit Kohle, Kreide, Marker, Bleistift etc. auf Papier. Der Turm bietet ungewöhnliche Perspektiven und großartige technische Motive.
Die Geschäftsführerin des Kreativhofs Lehmberg initiierte die Talentförderung: „Ich suchte lange nach einem Partner, der ein ernsthaftes Interesse an einer kontinuierlichen Förderung im Zeichnen hatte. Ich bin sehr glücklich, dass KREAKTIV in diesem Jahr dies erstmals möglich macht“, strahlt die Künstlerin. Für die Aufnahme in die Talentförderung mussten sich die Schülerinnen und Schüler bewerben. Der Wasserturm ist bereits das dritte Treffen der Gruppe, die zuvor auf dem Kreativhof Lehmberg Grundlagen erarbeiteten. Über das Jahr verteilt trifft sich die Gruppe an zehn mehrstündigen Treffen an weiteren außergewöhnlichen Orten und lernen nebenbei ihre Heimat besser kennen. Eine Abschlussausstellung ist ebenfalls angedacht. „Ich hoffe sehr, dass wir das hervorragend angelaufene Projekt im ländlichen Raum fest verankern können, denn immer wieder bin ich auf dem Hof gefragt worden, ob es nicht Zeichenunterricht für Jugendliche geben könne“, schildert die Geschäftsführerin. Jedoch mangels öffentlicher Verkehrsmittel, erreichen Jugendliche nur schwer ihr Atelier, aber der Wunsch, dass Jugendliche im ländlichen Raum die gleichen Chancen haben sollten wie in der Großstadt, ließ sie nicht los.
Autor:Silke Noltenhans aus Hamminkeln |
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