Das Internetcafe „Cafe Bogen“
Anfang 2001 hatte Eberhard Kiel, damals noch 1. stellvertretender Vorsitzender des Weseler Seniorenbeirates, die Idee. Alle Welt redete über den Siegeszug des PC’s. Alle? Nein, an einer Gruppe schien diese Diskussion vorbei zu gehen, den Senioren. Das muss sich ändern sagte sich Kiel und so wurde die Idee geboren ein Internetcafe überwiegend für die Senioren zu gründen. Es sollte auf das Denken und die Mentalität der älteren Menschen zugeschnitten sein, da bekannt ist, dass die Senioren im allgemeinen sich diesem neuen Medium nur sehr zögerlich nähern.
Am ersten März 2001 war es dann so weit. Dank einer großzügigen Unterstützung durch die Landesregierung und zahlreicher Spenden aus Wesel wurde das „Cafe Bogen“ in der Begegnungsstätte Im Bogen eröffnet. Im Zuge der Werbung um ehrenamtliche Mitarbeit stieß kurze Zeit später Klaus Weil hinzu und seitdem wird des „Cafe Bogen“ von diesen beiden betrieben.
Die erste Ausstattung war noch recht einfach. Drei Rechner mit dem Betriebssystem „Win 2000“ und ein Drucker mussten erst einmal reichen. Der Internetzugang lief noch über IDSN, und war dem entsprechend langsam. Wegen ständigem Ärger mit dem Betriebssystem und des großen Interesses wurde 2004 ein vierter Rechner und das Betriebssystem „Win XP“ angeschafft. Gleichzeitig wurde der Internetzugang auf DSL umgestellt. Um nicht ins Hintertreffen zu gelangen, wird darauf geachtet, dass immer auf einigen Rechner die neuesten Entwicklungen angeboten werden.
Ursprünglich sollte „Cafe Bogen“ den älteren Menschen nur als Gelegenheit zum Surfen im Internet dienen. Aber schon sehr schnell stellte sich heraus, dass das Interesse sehr viel weiter ging und der Wunsch, den PC als solchen kennen zu lernen, überwog. Demzufolge entwickelten sich „Cafe Bogen“ mehr und mehr zu einer Computerschulung für Senioren.
Eine Gruppe von 5 bis 6 „Experten“, Menschen, die einige Erfahrungen mit einem PC haben, kümmern sich seither ehrenamtlich dreimal in der Woche um die „Schüler“. Das Alter der Interessierten reicht von 50 bis über 80. Außer einigen „Pflichtübungen“, wie dem Maustraining oder dem Umgang mit Ordnern, bestimmen das Interesse und die Lerngeschwindigkeit der Besucher den Inhalt und das Tempo der Schulungen.
Im Lauf der Jahre wuchs allgemein auch bei den älteren Menschen das Interesse an dem Medium PC und mit sinkenden Preisen erfüllen sich viele den Wunsch nach einem eigenen PC, der von den meisten in Form eines Laptops verwirklicht wird. Durch eine weitere technische Erweiterung folgte „Cafe Bogen“ diesem Trend und heute können die Besucher ihre eigenen Rechner mitbringen und vor Ort ihr Gerät kennen lernen.
Surfen im Internet und E-Mails sind daher für viele Senioren in Wesel so selbstverständlich wie Zeitung lesen geworden. Durch den Siegeszug der Digitalkameras werden von vielen inzwischen soviele Fotos aufgenommen, dass sie diese manchmal nur noch mit Hilfe eines PC’s verwalten können.
Das „Cafe Bogen“ wird im nächsten Jahr zehn Jahre alt und ist in Wesel zu einer Einrichtung geworden, die weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt ist und die der Gruppe der Senioren ein Tor zur Welt geöffnet hat.
Ein Preis des Adolf Grimme Institutes, den „Cafe Bogen“ im Sommer 2008 erhielt, ist Motivation der Macher sich auch in Zukunft für die Interessen der Senioren einzusetzen.
Bei dieser Gelegenheit, „Computerexperten“, die sich zutrauen, älteren Mitbürgern die Grundzüge eine PC’s zu erklären, sind immer herzlich willkommen.
Wer "Cafe Bogen" online besuchen will, der ist hier richtig:
www.internetcafe-im-bogen.de/
Ansonste findet man das Internetcafe im Seniorenzentrum "Im Bogen" in der Pastor-Janßen-Straße 7, 46483 Wesel.
Autor:Klaus Weil aus Wesel |
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