Brieftaubensport: Leid und Elend gestrandeter Brieftauben

Dem Stadttaubenprojekt Wesel fliegen jährlich rund 80 Brieftauben pro Schlag zu, zum Teil sind die Tiere so stark abgemagert, dass sie mit viel Arbeit und Zeitaufwand aufgepäppelt werden müssen. Ein Großteil muss zum Einschläfern gefahren werden. Unnötige Mehrarbeit für die Helfer.

Monatlich rufen zusätzlich viele Bürger an, die schwer verletzte oder abgemagerte Brieftauben finden. Tierschutzorganisationen sind der Ansicht, dass über 30 % der Brieftauben von den Saisonflügen nicht mehr zu ihrem Eigentümer zurückfinden und unterwegs auf der Strecke bleiben. Das sind mehrere Tausend Tiere allein aus deutschen Schlägen.

Ruft man dann die Telefonnummer auf den Taubenringen an, hört man zu oft die Antwort: "Hauen Sie die Taube doch einfach in die Tonne". Auch der Deutsche Brieftaubenverband in Essen ist nicht mehr in der Lage bzw. willens, dem Stadttaubenprojekt die Brieftaubenflut abzunehmen. Verpflichtet wäre sie allemal dazu.

Daher fordern die Tierschutzverbände zu Recht die Abschaffung des sehr fragwürdigen Brieftaubensports, denn die einzelne Taube, die den Weg nicht mehr zurückfindet und zum Züchter zurückgebracht wird, ist praktisch wertlos geworden und bei ihrer verspäteten Rückkehr dem Tode durch Tötung geweiht. Diese weit verbreitete Vorgehensweise verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Bleibt zu hoffen, dass sich die kommenden Gegenerationen verantwortungsvollere Hobbys suchen als den Brieftaubensport.

(Unser Foto zeigt eine völlig abgemagerte Brieftaube, die wir zum Glück retten konnten)

Autor:

Silja Meyer-Suchsland aus Wesel

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