Von der ersten bis zur letzten Stunde
Bernd Kropat - Ein Urgestein der Niederrheinhalle Wesel

Bernd Kropat vor seiner ehemaligen Wirkungsstätte.
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  • Bernd Kropat vor seiner ehemaligen Wirkungsstätte.
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Die 1955 erbaute Niederrheinhalle in Wesel, die einst als Schützenhaus erbaut wurde, hat schon so einiges erlebt. Jemand der immer treu an ihrer Seite war, ist Bernd Kropat. Mitarbeiter der ersten und nun wohl auch der letzten Stunde. 

“Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich die Niederrheinhalle mal überleben werde”, sagt Bernd Kropat. Mit 14 Jahren ging er in die Lehre bei Ernst Kammann als Fernsehtechniker. Damals baute der Schützenverein gerade ein neues Schützenhaus, denn das Alte hatte den zweiten Weltkrieg nicht überlebt. “Ich kann mich noch daran erinnern wie der Rohbau aussah, als wir hier anfingen” sagt Kropat.

Nachdem sein Lehrmeister ans Bühnenhaus ging, ist er geblieben. Bei Veranstaltungen hat er sich um die Technik gekümmert und auch wenn es mal Reparaturen gab, war er zur Stelle. Mit allen Pächtern hat er gerne gearbeitet und alle waren immer mit viel Herzblut dabei, um den Betrieb interessant zu gestalten.

Als Gastronom einer solch großen Halle muss man mit der Zeit gehen und auf dem Laufenden bleiben. “Damals staunten die Leute schon, wenn ein dicker Braten aufgefahren wurde und heute haben die Leute teils sehr ausgefallene Wünsche. Es ist nicht mehr die Masse die zählt, sondern die Vielfalt.”

Auch die Technik hat ihn auf Trab gehalten. Seien es die Lautsprecheranlagen, die Lichttechnik oder auch die Hallenbeleuchtung. “Große Möglichkeiten gibt es nicht, da man nichts schweres an der Decke befestigen kann. Sei es bei der Hallen- oder bei der Bühnenbeleuchtung”, sagt Bernd Kropat.

1962 hat die Stadt Wesel die Halle übernommen und groß angebaut. Die Küche, den Parkettsaal und auch die Innenaustattung wurden durch den Parkettboden und eine Heizung erweitert.

Leider waren die Planungen nicht immer ganz ideal. So auch bei der letzten Renovierung 1993/94. “Damals hätte man eigentlich sehen müssen, dass die Niederrheinhalle eine Festhalle geworden ist. Die einstige Idee sie auch als Turnhalle zu nutzen, war nie umgesetzt worden. Einlässe für Reckstangen und der Parkett-Schwingboden sind die Überbleibsel.”

“Es gab immer viele tolle Veranstaltungen hier in der Halle, seien es die vielen Versammlungen, Karnevalsveranstaltungen, die großen Stars oder auch die Kaffeefahrten. Negatives gab es nichts, selbst bei politischen Themen, wie dem Schnellen Brüter in Kalkar, ist es ruhig geblieben”, sagt Bernd Kropat.

“2020 wäre mit Sicherheit ein sehr erfolgreiches Jahr geworden, denn die Halle war ausgebucht mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungen. Die Familie Lohmeyer hätte die Halle im Frühjahr 2022 mit einem guten Abschluss übergeben können. Es tut mir wirklich sehr leid für die Familie Lohmeyer!

Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass das Prinzip der Halle erhalten bleibt. Nur über die Aufteilung müsste man sich vernünftige Gedanken machen. Die Möglichkeit den großen Saal abzutrennen, höhere Decken im Parkettsaal, größeres Foyer für Pausen, mehr Lagerräume oder ein Lastenaufzug vom Keller bis nach oben, wären nur einige Dinge, die mir einfallen.”

Bernd Kropat vor seiner ehemaligen Wirkungsstätte.
Hier ist Bernd Kropat mit seinen Enkeltöchtern Laura (links) und Sarah Fest zu sehen. Sarah hat er diesen Bericht zu verdanken!
Autor:

Ines Wenzel aus Wesel

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