Kunstaktion „Sternenstadt Wesel“

Beate Biesemann präsentiert 's am 7. Oktober um 15:30 Uhr auf dem Platz vor dem LVR-Niederrheinmuseum

Die Zitadelle Wesel war eine der größten Festungsanlagen des Rheinlands und wurde zwischen 1688 und 1722 in Wesel nach Plänen von Johan de Corbin in Form eines fünfzackigen Sternes (bzw. zehnzackigen Stern) angelegt. Der Versailler Vertrag von 1920 sah vor, alle befestigten Anlagen, Festungen und Plätze in Wesel zu schleifen – also abtragen, einebnen, sprengen oder niederreißen. Diese Sprengungen dauerten Monate.

Dieser Stern ist heute über die Geodaten am Computer rekonstruierbar. Das Gelände des Sterns ist
heute modern überbaut, d. h. dass an den ehemaligen Spitzen des Sterns Wohn- und Geschäftshäuser stehen oder Industrien zu finden sind.
Die Künstlerin Beate Biesemann hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Stern einmal wieder erlebbar zu
machen. Dies soll inmitten der Zitadelle und somit in Kooperation mit dem LVR-Niederrheinmuseum
geschehen. Sie hat die Inhaber*innen und Bewohner*innen der Häuser dieser Sternenspitzen
aufgesucht und ihr Vorhaben erläutert. Ihr Projekt sieht vor, die Sternenstadt Wesel im verkleinerten
Maßstab auf dem Vorplatz vor dem LVR-Niederrheinmuseum abzubilden und auf den 10 Spitzen
sollen die 10 Menschen stehen, die heute an den Sternenspitzen leben oder arbeiten.
„Die Resonanz auf meine persönliche Anfrage war ungemein aufgeschlossen und positiv“, erklärt
Beate Biesemann. ALLE Bewohner*innen und Geschäftsinhaber*innen waren sofort bereit, sich an
der Aktion zu beteiligen, um für ihren Sternenstandort Pate zu stehen.

Am Freitag, 7. Oktober, wird das Sternmotiv um 15:30 Uhr lebendig vor dem LVR-Niederrheinmuseum in Wesel nachgestellt. Eine kurze Einführung im Museumsfoyer wird vor der Aktion auf den Bezug der Künstlerin zur aktuellen Sonderausstellung „Im Strome – Eine Rheinreise“ herstellen.
Der Eintritt ist frei. Alle interessierten Weselaner sind herzlich eingeladen, die Sternenaufstellung vor
Ort mitzuerleben. Die Künstlerin Beate Biesemann und die Museumsleiterin Corinna Endlich stehen bei der Aktion für Fragen zur Verfügung.