Bauverein ließ gesunde alte Bäume in der Offermannstraße fällen
Überwiegend Bestürzung machte sich unter den Anwohnern der Offermannstraße (unterhalb Dudelpasage) breit, nachdem kürzlich zwei gesunde, knapp 60-jährige Kirschbäume auf den kleinen Grünflächen vor den Häusern im Auftrag des Bauvereins ohne erkennbaren Grund gefällt wurden. "Diese Bäume standen früher unter Naturschutz," so ein Mieter der Straße. "Wir hätten uns ein Rundschreiben des Bauvereins gewünscht; wir sind nicht über diesen Schritt informiert worden", so August Erwin Sonje (83), der seit Jahrzenten in der Offermannstraße wohnt. Tränen sind sogar gefallen bei den jungen Anwohnern Rosa (13) und Benoit (8) Loose, vor dessen Fenster einer der großen Bäume stand. "Ich habe hier Vögel mit der Kamera festgehalten und dokumentiert", erzählt Benoit, der sich beim NABU engagiert.
Ein türkisches Ehepaar äußerte sich froh über den Fall des anderen Baumes vor ihrem Fenster; man habe nun mehr Lichteinfall. Mehrere Anwohner äußerten Ängste wegen Gasleitungen, die an den Wurzeln entlanglaufen und beim Fällen beschädigt werden könnten. Unklar bleibt, wieso eine Stutzung der Bäume nicht ausreichend war, damit sie hätten erhalten werden können. Bleibt auch abzuwarten, ob nun - vergleichbar zur Weimarer Straße - lediglich ein neugepflanzter Busch die wertvolle Aufgabe der Sauerstoffversorgung der alten Bäume "ersetzen" soll. Der zuständige Mitarbeiter beim Bauverein wird urlaubsbedingt erst ab dem 29.3. zu den Baumfällarbeiten Stellung beziehen können.
(Das Foto zeigt u.a. Rosa und Benoit Loose an dem Rest ihrers geliebten Baumes)
Autor:Silja Meyer-Suchsland aus Wesel |
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