Versicherung
Aus der Sicht eines Versicherungsberaters - Die neue Serie Teil 2
Nun sind es schon wieder knapp 4 Jahre her, als ich meinen Teil 1 hier im Lokalkompass veröffentlicht habe. Danke an 6.804 Leserinnen und Leser.
Meine Absicht war und ist noch immer, dem Leser einige Einblicke in das Außendienstleben eines Versicherungsberaters zu geben. Wobei das Wort „Berater“ auch für Kaufmann, Fachmann, Betreuer oder welche Form auch immer stehen kann.
Unter dem Titel; „Mein Name ist Futzi“ hatte ich ein kleines Büchlein mit den schönsten Anekdoten herausgegeben. (ISBN 978-3-7519-0540-4). Da ich jetzt nicht erwarte, dass sich jeder Leser dieses Werk besorgt, zumal es lediglich der Unterhaltung dient und fern von aller literarischen Meisterwerke ist, habe ich mich dazu entschlossen, hier einige weitere Erlebnisse im Außendienst zu schildern.
Ein Thema ist unter anderem, der „verstorbene Kunde"
Beim Thema Tod erleben wir auch ab und an bizarre Situationen.
In einem kleinen Dorf in der Nähe von Hilden verstarb ein Kunde. Dieser hatte drei erwachsene Kinder und lebte in einer neuen Beziehung. Seine Ex-Ehefrau zog jedoch alle Aufmerksamkeiten auf sich, da sie in dem Dorf sehr angesehen war. Sie trug sofort schwarze Trauerbekleidung und lief mit tränenuntersetzten Augen durch die Straßen.
Die neue Lebensgefährtin sprach mich auch die bestehenden Versicherungen an und stellte zunächst klar, dass alle Verträge, besonders die Rechtsschutzversicherung, aufgelöst werden sollen. Ich unterrichtete sie zunächst über die entsprechenden Möglichkeiten. Ohne Vorwarnung brüllte sie lauthals: „Alles wird gekündigt. Das alte hässliche Ex-Weib von ihm läuft ständig durch das Dorf und spielt sich als trauernde Witwe auf, obwohl die schon seit Jahren geschieden sind. Sogar dem Pastor geht die Alte auf den Nerv (Original ein anderes Wort). Ich verweise die dumme Nuss aus der Kirche und vom Friedhof. Die will nur Mitleid und sicher noch Geld vom Erbe meines Alten!“ Nachdem ich wieder etwas nach Luft schnappen und mir einen Lachkrampf unterdrücken konnte, sah sie mein Argument ein, doch besser die bestehende Rechtsschutzversicherung bestehen zu lassen.
Vor einiger Zeit verstarb eine liebe nette Kundin von mir. Ihr Sohn lud mich zur Beisetzung ein und ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, den letzten Weg gemeinsam zu gehen. Zu dieser Zeit waren allerdings zwei verschiedene ältere Damen sehr krank und ich hatte zu beiden ein sehr gutes Verhältnis.
Vor der Trauerfeier durfte ich in der Kapelle am offenen Sarg Abschied nehmen. So stellte ich mit Entsetzen fest, dass ich auf der falschen Beerdigung war, denn die Verstorbene war die andere Kundin.
Autor:Olaf Oberkalkofen aus Duisburg |
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