Anarcho-Amnesie, (tausend)schön gesungen: Nessis Nörgel-Auftritt in Wesel

Nessi mit ihrem Gitarristen William Mackenzie (Kanada). | Foto: Uwe Würzburger
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Ist es noch Kabarett oder doch schon anarchischer Klamauk? Nessi Tausendschön, 1963 als Annette Maria Marx in Hannover geboren, ist auf jeden Fall mit das Witzigste, was die komödiantische Frauenwelt zu bieten hat. Das bewies die geräuschvolle Lautsprecherin auch in Wesel, wo sie vom Gleichstellungsbüro fürs Programm im Umfeld des Frauentages gebucht worden war.

Dass Amnesie wunderbar sein kann, machte Nessi dem Publikum anhand von tadelnden Eltern, pinkelnden Männern und fiesen Freundinnen klar.

Um derbe Sprüche nicht verlegen, mosert sie mit dem Auditorium, heult kurz verlegen und macht ihren Gitarristen (William Mackenzie) schräg an, um ihn dann als höchsbrillanten Lückenfüller für die Umkleidepause zu missbrauchen - Overbridging halt.
Die schrillsten Nummern waren indes schon bekannt. Die aktuelle Nessi ist ruhiger als früher, das gefiel nicht allen im Saal.

Und doch: Singsägerin Tausendschön ist in jedem Fall eine unerhört gute Sängerin. Das erkennt der Kenner an, ob Frauentag oder nicht. Ein unterhaltsamer Abend mit Tendenz zum Vergessen.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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