Buch-Rezension - Erlebnisse des Autors
"Alltagsgeschichten" von Heinz Grieger aus Herne

Der "coole" Autor in Natura
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Der Autor des Buches ist Heinz Grieger, wohnhaft in Herne.
Auf dem Cover-Foto seines Buches sieht er ein wenig aus wie „Horst Lichter,“ den sicherlich jeder aus dem Fernsehen kennt. Sein viertes Buch trägt den Titel „Alltagsgeschichten“ und er schreibt hier das Beste aus den vorherigen Büchern. In der Mitte des Buches sieht man 16 vom Autor selbst gezeichnete, bzw. gemalte Bilder. Das Buch hat 208 Seiten, bestückt mit 25 Kurz-Geschichten.

Dieses vierte Buch liegt mir jetzt zur Besprechung vor.
Heinz Grieger ist seit langem an Parkinson erkrankt und hat, wie er schreibt, sein Leben lang „auf dicke Hose" gemacht.  Der Autor ist ein Kind des Ruhrgebiets und
schreibt in feinstem Kohlenpott-Deutsch. Mich stört es nicht weiter, dass er die Menschen in seinen Erzählungen duzt. Er erzählt auf seine ganz persönliche, direkte Art, und mit einem beeindruckenden Humor, Erlebnisse aus früheren Zeiten, als es noch kein Denken an seine spätere Erkrankung mit „Parkinson“ gab.

Eines ist ihm durchweg wichtig: „ Immer der Coolste sein“....
Da ist z.B. der Besuch im Wanne-Eickeler Freibad, wo ein neuer Nachbar, erst 15, auf dem „Dreimeter – Brett“ mit der brennenden Kippe in der Hand stand, sich die Fluppe zwischen die Lippen steckt, kopfüber runterspringt, taucht, und anschließend mit immer noch brennender Kippe die Leiter hochklettert. Spannende Frage...wie hat er das wohl geschafft ?
Zu aller Verwunderung vorbeilaufender Passanten dreht sich auf einer Baustelle, mitten im Winter, ein 6 Kilo schwerer Rollbraten am Spieß eines vom Autoscheibenwischer angetriebenen Motors.

Die Sache mit dem "Krefelder"
Die Erklärung für den Wirt in einer Punkerkneipe lässt keine Wünsche offen. Ich selbst trinke auch heute noch gerne einen „Krefelder“.
Sein gutes Herz zeigt der Autor in der Geschichte, wo er einen Obdachlosen an Heiligabend vor der Kirche nicht erfrieren lässt.

Der Schreiber hat eine starke Persönlichkeit und kommt sehr authentisch daher. Oft aber zeigt er seinen leicht ironischen Humor.
Je weiter ich in dem Buch lese, entdecke ich immer wieder Gemeinsamkeiten. Wer zu der Zeit gelebt hat, dem ginge es sicher ebenso. Frustrierend für den Autor ist der krankheitsbedingte Verkauf seiner geliebten „Kawasaki“ die ihn 37 Jahre begleitet hat. Beim Wort „Kawasaki“ kann ich mich gut in seine Lage versetzen, denn in meiner Sturm- und Drangzeit war ich auch stolze Motorradbraut in einem Motorradclub.

Ein umwerfender Gesundheitstip vom Arzt beeindruckte mich sehr, und
wenn man auch mal der Held in der Familie sein möchte, backt man einen Kuchen mit reichlich echtem Jamaika-Rum und nimmt ihn seiner Frau mit ins Krankenhaus.
Das Rezept gibt Grieger in seinem Buch bekannt.

Schlusswort:
Der Autor erklärt u.a. seinen Parkinson-Weg so simpel wie möglich und redet sich so frei vom Seelendruck. Natürlich gibt es auch Geschichten, deren Details mich nicht so vom Hocker reissen, aber im allgemeinen ist das Werk äußerst humorvoll, informativ und unterhaltend.

Alltagsgeschichten“ ist erschienen 2021 im Eigenverlag von Autor Heinz Grieger
1. Auflage    100 Exemplare
Verkaufspreis von 9,95 €

Autor:

Margret Radsak aus Wesel

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