Jungschützen trauern - Aber die Gesundheit geht vor, da sind sich alle einig

Absage der Jungschützenfeste am Pfingstwochenende

Die Temperaturen steigen und das Pfingstwochenende naht. Allerdings in diesem Jahr ohne die beliebten Jungschützenfeste in Hamminkeln, Brünen und Dingden. Seit Mitte März sind Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern durch örtliche Behörden untersagt und am 17.04. verständigten sich Bund und Länder darauf alle Großveranstaltungen bis einschließlich zum 31. August zu untersagen.

Wie gehen nun die einzelnen Schützenvereine mit diesen Absagen um. Wir haben uns einmal in Hamminkeln, Brünen und Dingden umgehört.

Timo Schmeink, Pressewart vom Junggesellenschützenverein Dingden sagt: ”Natürlich ist so eine Absage für uns sehr traurig. Die Planungen und Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Am schlimmsten ist es aber für die Schützen, geladenen Gäste und jeden Bewohner aus Dingden, da unser Fest im Dorf hohe Anerkennung genießt.”

Denn nicht nur die jährlichen Besucherzahlen im Festzelt sprechen für sich, auch die “Schaulustigen”, wie Schmeink sagt, die während der Festumzüge oder des Zapfenstreiches dabei sind. Doch diese Festabsage ist unabdingbar, denn in Zeiten von Corona ist Vorsicht oberstes Gebot.

Das sehen auch die Jungschützen aus Hamminkeln so. “Die Absage war eine schwere Entscheidung und auch von den Schützen gab es schon einzelne bedrückte Rückmeldungen, da das Pfingstwochenende auch als alljähriges großes Wiedersehen mit alten Bekannten fungiert, die man durch Arbeit oder Studium nicht allzu häufig trifft”, sagt Patrick Overkamp, Präsident der Jungschützen Hamminkeln.

In Hamminkeln hat sich der 20-köpfige Vorstand schon zu Ostern herum dazu entschlossen, die Festlichkeiten über Pfingsten abzusagen, noch bevor der offizielle Entscheid da war.
“Wir haben die Gesundheit unserer Schützen, der Spielmannsleute, des Catering und unserer zahlreichen Gäste ganz klar priorisiert”, fügt Overkamp hinzu.

Große Verluste mussten beide Vereine nicht hinnehmen, denn die Planungen konnten noch rechtzeitig gestoppt werden. Die Einbußen, die bei den Schützen in Dingden angefallen sind, kann der Verein gut meistern. “Man muss in solchen Zeiten auch das große Ganze sehen, denn bei so einem Fest ist der Junggesellenschützenverein nicht allein, ob Festwirt, Bands, Zeltbauer, Pommesbude oder die lokalen Wirte. Alle haben durch so eine Festabsage einbußen und an die Leute muss in so einer, für alle besonderen Zeit gedacht werden”, sagt Timo Schmeink.

Auch Ersatzveranstaltungen sind noch nicht in Planung, da bis auf Weiteres alle Großveranstaltungen bis Ende August 2020 untersagt sind. Die Schützen in Dingden hoffen doch sehr darauf, dass das allseits beliebte Oktoberfest rund um den 03. Oktober nicht auch noch ins Wasser fällt.

Beide Vereine machen sich Gedanken, was man den Jungschützen und Besuchern ersatzweise entweder im Herbst 2020 oder im nächsten Jahr anbieten kann. Aber aktuell sind noch keine Pläne für Veranstaltungen angedacht.

Marian Heitkamp, Präsident der Jungschützen aus Brünen, hält sich vorerst mit einer Aussage zurück, da bislang keine sichere Rechtsgrundlage der Stadt Hamminkeln für eine Absage vorliegt. "Dingden und Hamminkeln haben ihre Schützenfeste offiziell schon abgesagt. Wir in Brünen haben uns da für einen anderen Weg entschieden", sagt Heitkamp. "So lange unser Schützenfest nicht offiziell abgesagt ist, kann ich nicht über dessen Absage sprechen", fügt er hinzu.