20.11.2011 – Letzter Sonntag des Kirchenjahres "Fest Christkönig"
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Das Christkönigsfest wird am letzten Sonntag des katholischen Kirchenjahres gefeiert. Es lenkt den Blick auf Jesus Christus, von dem die Christen glauben, dass er am Ende der Zeit als König wiederkommen wird und zu dem sich die Kirche unterwegs sieht. Seit fast 30 Jahren (1969) wird dieses Fest am Sonntag vor dem 1. Advent begangen; zuvor wurde es am letzten Oktobersonntag gefeiert.
Papst Pius XI. führte das Christkönigsfest im Jahr 1925 ein in Erinnerung an das Konzil von Nizäa, das 1.600 Jahre zuvor tagte. Das Konzil von Nizäa hatte im Jahr 325 die Gottheit Christi gegenüber der Lehre des Arius definiert.
Dieser hatte um 320 die Ansicht verbreitet, Jesus Christus sei seinem göttlichen Vater nur untergeordnet und keineswegs wahrer Gott. Vielmehr sei er Gottes erstes und vollkommenstes Geschöpf, durch dessen Vermittlung die Welt vom Vater geschaffen wurde. Arius sah den Sohn auf der Seite der anderen Kreaturen.
Dies entsprach dem damaligen griechisch geprägten Denken, das sich einen stufenweisen Ab- und Aufstieg der Wesen von Gott her bzw. zu Gott hin vorstellen konnte, wie es etwa die griechischen Sagen beschreiben. Dies aber widersprach dem Glauben der Kirche.
Glauben an die Gottheit Jesu
Das Konzil von Nizäa bekannte daher den Glauben an die Gottheit Jesu. Dieses Bekenntnis findet sich im so genannten Großen Glaubensbekenntnis, das alle Kirchen des Ostens und Westens miteinander verbindet und von Zeit zu Zeit in den Gottesdiensten gesprochen wird.
Darin heißt es: "Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater."
Dazu eine kurze Sinngeschichte; entnommen dem Wochenbrief 45 der Pfarrgemeinde St. Josef Kamp-Lintfort
Vom König, der Gott sehen wollte
In einem fremden Land lebte einst ein König, den am Ende seines Lebens Schwermut befallen hatte. Er sprach: „Ich habe in meinem Leben viele Menschen beherrscht und alles gehabt und viel gesehen, nur Gott habe ich noch nicht gesehen. Mein Wunsch ist, Gott zu sehen - den ihr den König der Welt nennt, ihn will ich sehen! So befahl der König allen Machthabern, Weisen und Priestern ihm Gott zu zeigen. Er setzte ihnen eine Frist von drei Tagen und drohte schwerste Strafen an, wenn es ihnen nicht gelänge, ihm Gott nahe zu bringen.
Als alle schon verzweifelt waren und er ihnen gar mit dem Tode drohte, kam ein Hirte vom Felde und sprach, „Gestatte mir, o König, dass ich deinen Wunsch erfülle.“ Der Hirte zeigte auf die Sonne. „Schau hin!“ sprach er. Sofort senkte der König geblendet den Kopf und rief: „Willst du, dass ich erblinde?“ „Aber König“, sagte der Hirte, „die Sonne ist doch nur ein Ding der Schöpfung, ein schwacher Abglanz seiner Größe. Wie willst du mit deinen schwachen Augen Gott schauen? Ich rate dir: Suche ihn mit anderen Augen.“
Der Einfall gefiel dem König und er bat den Hirten ihm eine weitere Frage zu beantworten. „Was war vor Gott?“. Nach einigem Nachdenken bat der Hirte den König, „Beginne zu zählen!“ Der König begann, “Eins, zwei, drei…“ „Nein“, unterbrach ihn der Hirte, „nicht so, beginne mit dem, was vor eins kommt.“ -„Wie kann ich das? Vor eins gibt es doch nichts“ – „Sehr weise gesprochen Herr, auch vor Gott gibt es nichts.“
Diese Antwort gefiel dem König noch besser und er bat den Hirten, ihm eine letzte Frage zu beantworten. „Was macht Gott?“ Der Hirte überlegte und forderte den König auf, “lass uns für ein Weilchen die Kleider wechseln.“ Der König legte seine Kleider ab und zog den unscheinbaren Hirtenrock an. Der Hirte setzte sich im Königsgewand auf den Thron, ergriff das Zepter und wies damit auf den König, der vor dem Thron stand. „Siehst du, das macht Gott: die einen erhebt er und die anderen heißt er heruntersteigen. Dann zog der Hirte wieder seine eigenen Kleider an.
Der König aber stand versonnen da. Das letzte Wort dieses schlichten Hirten brannte in seiner Seele und er erkannte sich selber. Da sprach er voller Freude: „Jetzt schaue ich Gott. Das ist wahrhaftig ein König, so wie die Welt ihn braucht!!“ (nach einem unbekannten Autor) -
Am nächsten Sonntag beginnt das neue Kirchenjahr mit dem 1. Advent.
Autor:Friedel Görtzen aus Wesel |
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